Regionalliga: Bittere 26:27-Niederlage des TVS in letzter Sekunde besiegelt
Die Sandweierer Abwehr hatte den Willstätter Lennart Cotic (Nummer 83) nicht immer im Griff. Am Ende erzielte der Rückraumspieler den Siegtreffer der Gäste. Foto: Daniel Merkel
Handball-Regionalliga - Saison 2025/26
1. Spieltag
TVS 1907 Baden-Baden - HSG Willstätt/Hanauerland 26:27 (11:13)
Die Saison 2025/26 begann für den TVS genau so unglücklich, wie die vergangene Runde aufgehört hatte. Unterlagen die Schützlinge im letzten Drittliga-Spiel in Landshut durch ein Tor in der Schlusssekunde, war beim Regionalliga-Auftakt gegen Willstätt ein direkt verwandelter Freiwurf nach Ablauf der Spielzeit die finale Aktion, die den Gastgebern eine 26:27-Niederlage einbrachte. Entsprechend getrübt war die Stimmung im Sandweierer Handball-Lager.
Die Partie vor 800 Zuschauern in der proppevollen Rheintalhalle lebte von der Spannung, vom Kampf und von den Torhüterleistungen, während die spielerische Klasse Luft nach oben ließ. TVS-Trainer Sandro Catak sprach von einem "typischen Auftaktspiel", in dem auf beiden Seiten noch nicht alles rund lief. Gut aufgelegt waren derweil die Torhüter. Bei Willstätt avancierte Maxime Duchene nicht nur wegen seiner drei Weitwurftore ins leere TVS-Tor zum besten Mann, während ihm auf Sandweierer Seite der kurzfristig verpflichtete Moritz Ebert in nichts nachstand. Ebert trug sich mit seinen präzisen Weitwürfen ins verwaiste Willstätter Gehäuse sogar viermal in die Torschützenliste ein. Unglaublich! Allerdings waren seine Vorderleute nicht in der Lage, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Bis zur 5:3-Führung (8.) lief für die Einheimischen noch alles nach Plan, danach zunächst aber nicht mehr viel zusammen. Willstätt um den gefährlichen Rückraumschützen Lennart Cotic (6 Tore) und den kaum zu haltenden Kreisläufer Moritz Schade (5) zog in der Folge auf 12:7 (21.) davon. Immerhin kam der TVS nun wieder besser ins Spiel und verkürzte bis zur Pause auf 11:13.
Nach dem Wechsel behaupteten die Gäste ihre Führung (16:13, 18:15, 20:17). Der TVS machte die spielerischen Defizite nun aber mit Kampfgeist wett und glich durch Andre Ockert in der 46. Minute zum 20:20 aus. Die Begegnung wogte hin und her. Willstätt konterte zum 20:22 (49.), Sandweier glich zum 22:22 aus, geriet aber erneut 22:24 und 24:26 in Rückstand. Die Schlussminuten waren dann wirklich nichts für schwache Nerven. Durch Tore von Linus Demler und Andre Ockert (58.) schaffte der TVS tatsächlich noch einmal den Ausgleich zum 26:26.
Es waren noch zwei Minuten und 15 Sekunden zu spielen, in denen sich den Hausherren zweimal die Chance bot, in Führung zu gehen. Tim Krauth und Jeremias Seebacher scheiterten aber am guten Duchene, wobei die Sandweierer bei Seebachers Aktion eine siebenmeterreife Behinderung gesehen haben wollten. Der Pfiff blieb jedoch aus.
Willstätt nahm 20 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit und bekam in der Schlussekunde noch einen Freiwurf zugesprochen, den Lennart Cotic wie auch immer durch die TVS-Mauer unhaltbar ins Netz zirkelte. Aus, vorbei! Während Willstätt verständlicherweise überschwänglich jubelte, herrschte beim TVS Tristesse pur. Zumindest einen Punkt hätte die aufopferungsvoll kämpfende Heimmannschaft verdient gehabt. Dass letztlich beide Zähler ins Hanauerland gingen, war sicherlich nicht ganz unverdient, aber unter dem Strich, gemessen am Spielverlauf, auch "glücklich". In Willstätt kann man mit dieser Erkenntnis sicherlich gut leben, während es für die Sandweierer nun darum geht, die Enttäuschung schnell wegzustecken und sich auf die nächste nicht minder schwere Partie in Steißlingen vorzubereiten.
Für den TVS spielten: Moritz Ebert 4, Andreas Uttke (Tor); Luis Materna, Jeremias Seebacher 4, Sebastian Wichmann, Dominik Ströhm, Elias Dörflinger 2, Tim Krauth 2, Julian Schlager 3, Luis Klingler 1, Mirco Schlageter, Andre Ockert 4, Linus Demler 2, Maximilian Strüwing 4/3, Maximilian Vollmer.
Regionalliga: Torhüter Moritz Ebert hilft beim TVS 1907 Baden-Baden aus
Torhüter Moritz Ebert springt kurzfristig beim TVS ein. Foto: Team Deutschland
4. September 2025. Vor dem ersten Saisonspiel an diesem Freitag (20.30 Uhr) in der Sandweierer Rheintalhalle gegen die HSG Willstätt/Hanauerland können die Regionalliga-Handballer des TVS 1907 Baden-Baden noch eine Personalie vermelden, die es in sich hat. Aufgrund von Verletzungsproblemen auf der Torhüterposition schaute sich der TVS in der Szene um und konnte sich kurzfristig die Zusage von Moritz Ebert sichern, der zuletzt als herausragender Keeper bei Drittligist Wölfe Würzburg aktiv war. Der 24-Jährige wird die ersten drei Saisonpartien im TVS-Trikot bestreiten.
Eigentlich wollte Moritz Ebert nach seinem Abschied aus Würzburg in der anstehenden Runde 2025/26 beim Schweizer Erstligist Kreuzlingen einsteigen. Da sich der Verein aber aus finanziellen Gründen freiwillig aus der I. Liga zurückzog, sind die getätigten Transfers allesamt gegenstandslos.
Und jetzt tritt unser Linkshänder Tim Krauth auf den Plan, der mit Moritz Ebert in der Beachhandball-Nationalmannschaft spielt. Gemeinsam sicherten sie sich in diesem Jahr mit dem DHB-Team den EM-Titel, Moritz Ebert setzte mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den World Games in China sogar noch einen drauf. Tim Krauth jedenfalls vermittelte und der TVS darf sich nun in der Anfangsphase der Saison über einen hochkarätigen Zugang freuen.
Der Sportliche Leiter des TVS, Simon Riedinger, ist heilfroh, dass es mit Moritz Ebert (und damit mit einem Hochkaräter), der mit der HSG Konstanz auch in der Zweiten Bundesliga unterwegs war, geklappt hat. Simon Riedinger: „Ich habe das Gefühl, dass Moritz richtig heiß ist. Er hat einfach Bock, Handball zu spielen und seinen Kumpel Tim sowie uns zu unterstützen. Für den Spieler und für den Verein ist das eine absolute Win-win-Situation. Wir haben einerseits einen Top-Spieler bekommen, Moritz kann andererseits bei uns Spielpraxis sammeln. Ich bin wahnsinnig stolz, dass er sich uns angeschlossen hat. Das ist ein absolut gutes Zeichen und es spricht für uns, dass wir es auch mit unseren begrenzten Mitteln schaffen, einen solchen Spieler für uns begeistern zu können.“
Regionalliga: Der TVS erwartet die HSG Willstätt/Hanauerland am Freitag (20.30 Uhr) zum Saisonauftakt
Angesichts des Todes von Kurt Hochstuhl ist es für alle Beteiligten der TVS-Familie schwierig, zum sportlichen Tagesprogramm überzugehen. Wir tun dies in der Gewissheit, dass es mit Sicherheit im Sinne von Kurt gewesen wäre, in bewährter Weise weiterzumachen. Unter diesem Gesichtspunkt steht auch die Vorschau zum Saisonauftaktspiel unserer Regionalliga-Mannschaft an diesem Freitag gegen die HSG Willstätt/Hanauerland.
Beim bis dato letzten Vergleich des TVS mit Willstätt in der Sandweierer Rheintalhalle gab es Ende Januar 2024 einen 29:25-Heimsieg unserer Mannschaft. Foto: Daniel Merkel
Handball-Regionalliga - Saison 2025/26
1. Spieltag
TVS 1907 Baden-Baden - HSG Willstätt/Hanauerland
Wann: Freitag, 5. September, 20.30 Uhr
Wo: Rheintalhalle Baden-Baden-Sandweier
Gleich zum Saisonauftakt steigt in der Rheintalhalle der Klassiker unseres TVS 1907 Baden-Baden gegen den südbadischen Rivalen Willstätt, der mittlerweile als HSG Willstätt/Hanauerland auftritt.
Unsere Mannschaft geht gut vorbereitet und hochmotiviert in die Partie. Alle Beteiligten sind bestrebt, die starken Leistungen aus der Vorbereitung auch in der Punkterunde aufs Parkett zu bringen.
Kreisläufer Elias Meier und Torhüter Dominik Merz sind noch angeschlagen, ansonsten ist der Kader komplett.
Nicht mehr dabei sind Max Mitzel (Laufbahnende), Matthias Seiter (II. Mannschaft) und Torhüter Dominik Horn (ASV Ottenhöfen). Als Zugänge konnten Linus Demler, Luis Materna (beide SG Steinbach/Kappelwindeck), Dominik Ströhm (SG Muggensturm/Kuppenheim) und Luis Klingler (SG Ohlsbach/Elgersweier) geholt werden.
Simon Riedinger, der Sportliche Leiter, formuliert als Saisonziel: "Wichtig ist einerseits, dass sich unsere teilweise neu formierte Mannschaft schnell findet und einspielt. Ich denke andererseits aber auch, dass wir eine starke Mannschaft haben, die im vorderen Tabellendrittel mitspielen kann. Wenn wir es schaffen, die in der Dritten Liga gezeigte Abwehrleistung und den Tempohandball in die Regionalliga zu transformieren, bin ich optimistisch, dass wir eine gute Runde spielen können."
Aktuell bemüht sich der TVS noch darum, eine namhafte Verstärkung an Land zu ziehen. Mehr dazu später ...
Der TV Sandweier trauert
Kurt Hochstuhl 1954 - 2025
Es fällt sehr schwer, diese Zeilen zu schreiben: Kurt Hochstuhl hat uns verlassen. Kurt, der in den vergangenen Jahrzehnten eine der prägenden Gestalten des Sandweierer Handballs war, ist in der Nacht vom 31. August auf den 1. September in Baden-Baden gestorben. Er wurde 71 Jahre alt. Der Verlust ist unermesslich - und schmerzt. Der ganze TV Sandweier fühlt sich tief verbunden mit der Familie von Kurt – mit seiner Frau Doris sowie den Söhnen David, Fabian und Yannick mit Frauen und Kindern.
Wir wussten, dass es Kurt in den vergangenen Wochen und Monaten gesundheitlich nicht gut ging, haben aber irgendwie auf Besserung gehofft, die es nicht geben konnte.
Die Verdienste, die sich Kurt erworben hat, können hier nicht alle aufgezählt werden. Dabei geht es nicht nur um den TVS, sondern auch um Kurts gesellschaftlichen Einsatz allgemein. Als langjähriger meinungsstarker Baden-Badener SPD-Gemeinderat und Sandweierer Ortschaftsrat war er genauso engagiert wie als Teil unserer TVS-Familie.
Kurt war ein erfolgreicher Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Funktionär und übernahm auch als Bezirksvorsitzender sowie als Präsident des Südbadischen Handball-Verbands Verantwortung. Dass der promovierte Historiker, ein ausgewiesener Familienmensch, zudem einen anspruchsvollen Beruf ausübte, zahlreiche Bücher schrieb und Vorträge hielt, veranlasste mich mehr als einmal zur Frage: „Kurt, wie schaffst Du es, das alles unter einen Hut zu bringen?“ Er schaffte es. Er war einfach ein Macher - unser Anführer.
Dabei machte er um seine eigene Person nicht viel Aufhebens. Den „Doktor“ hielt er im Hintergrund. Als ich ihn bei einem meiner letzten Besuche im Pflegeheim scherzhaft mit „Guten Tag Herr Doktor“ begrüßte, meinte er nur: „Oh, hör‘ uff jetzt!“ Das war ganz der „alte“ Kurt!
Nun ist er gegangen, ist seinem Toulouser Freund Jean-Jacques gefolgt, dessen Tod vor drei Jahren ihn tief getroffen hat. Und vielleicht - vielleicht sitzen die beiden jetzt irgendwo da oben, schauen auf uns herab und fachsimpeln über Handball – mit einem guten Glas Rotwein in der Hand. Mach’s gut Kurt! Daniel Merkel
In seiner sportlichen Glanzzeit war Kurt der beste Kreisläufer der Oberliga Südbaden und maßgeblich am legendären Titelgewinn des TVS in der Saison 1979/80 beteiligt.
Auch der Deutsche Handball-Bund (DHB) würdigt die Arbeit von das Engagement von Kurt:...
Der deutsche Handball trauert um Kurt Hochstuhl | handball-world
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