In diesen Tagen mussten die TVS-Handballer wieder einmal Abschied nehmen von einem Mann, der zu den Legenden unseres Vereins zählt: Manfred Hatz (Vierter von rechts) ist im Alter von 86 Jahren gestorben.
Manfred war einst in den 1960er-/1970er-Jahren Trainer der I. Mannschaft sowie von diversen Jugendteams und hat sich in dieser Zeit große Verdienste um den TV Sandweier erworben. Ausgestattet war Manfred neben seinen fachlichen Qualitäten auch mit einem guten Humor.
Unvergessen bei denen, die dabei waren (darunter auch unser Zweiter Vorsitzender Kurt Hochstuhl), ist in diesem Zusammenhang eine Bahn-Heimfahrt der A-Jugend von einem Turnier in St. Georgen im Schwarzwald. Die Jungs, die übernächtigt und ziemlich müde in den Seilen hingen, wurden bei einem Halt von Manfreds Ruf „Baden-Oos, alles aussteigen“ aufgeschreckt und verließen mitsamt Gepäck überstürzt den Zug. Als alle Spieler auf dem Bahnsteig standen, meinte Manfred trocken: „Das war nur ein Probeausstieg. Wir sind erst in Offenburg, alles wieder einsteigen.“ So war er und so werden wir ihn im Gedächtnis behalten! Vielen Dank Manfred für alles!
Auf dem Foto, das um 1970 herum in der "Blume" entstanden ist, sind weitere TVS-Legenden zu sehen, die mittlerweile leider alle verstorben sind, an die wir an dieser Stelle aber gerne erinnern.
Von links: Josef "Seppi" Schenk, Rudi Völlnagel, Franz Fettig (verdeckt), Heinz Kraft, Ewald Straub, Manfred Hatz, Gotthard Peter, Edgar Merkel und Diethard Schulz.
Wer noch ein Geschenk für Weihnachten sucht oder wer ganz einfach etwas Schönes an die Wand hängen möchte, dem sei der Bildkalender 2021 des Heimatvereins Sandweier empfohlen. Auf jeder Monatsseite ist ein interessanter Aspekt aus der Sandweierer Ortsgeschichte dargestellt.
Aus Sicht des TV Sandweier ragt der Monat Oktober heraus. Zeigt das Foto doch die legendäre TVS-Mannschaft, die in der Saison 1979/80 den Meistertitel in der damaligen Handball-Oberliga Südbaden erringen konnte. Es war vor 40 Jahren schon etwas Außergewöhnliches, was das Team unter der Regie von Trainer Karl Wackershauser geschafft hat. Eine Mannschaft, die fast nur aus Eigengewächsen besteht und die in der überwiegenden Mehrzahl mit waschechten Sandweierern bestückt ist, wird Meister in der damals dritthöchsten deutschen Spielklasse und kämpft (allerdings vergeblich) um den Aufstieg in die zweitklassige Regionalliga. In Südbaden spielten zu jener Zeit nur der Bundesligist TuS Hofweier sowie die Regionalligisten TuS Schutterwald und SV Niederbühl in einer höheren Liga. Die Leistung ist umso beachtlicher, weil sie unter Bedingungen erbracht wurde, die heute nicht mehr vorstellbar sind. Die Heimspiele wurden in Rastatt ausgetragen, trainiert wurde mangels eigener großer Halle in Bühl, Durmersheim, Steinbach, Ebersteinburg und - als Notlösung - in der kleinen Sandweierer Schulturnhalle. Trotzdem standen am Ende der Saison 39:3 Punkte und die souveräne Oberliga-Meisterschaft vor der SG Köndringen/Teningen und der FT 1844 Freiburg zu Buche.
Schön, dass diese besondere Sportgeschichte einer TVS-Mannschaft Eingang in den Kalender des Heimatvereins gefunden hat!
Das Foto zeigt oben von links: Abteilungsleiter Josef Schenk, Rolf Bornhäußer, Harald Ullrich, Klaus Eisele, Josef Bleich, Peter Kinz, Harald Grimm, Kurt Hochstuhl, Trainer Karl Wackershauser, Masseur Franz Schanbacher;
unten von links: Bertram Schäfer, Horst Peter, Alban Walter, Helmut Hirth, Michael Eisele, Roland Müller, Daniel Merkel, Hans-Peter Geiger.
Der einzige Spieler, der nicht in der TVS-Jugend aktiv war, ist Harald Grimm, der beim TB Pforzheim in der Regionalliga aktiv war, den die Liebe nach Rastatt und schließlich zum TVS geführt hat. Klaus und Michael Eisele wuchsen in Rastatt auf, Helmut Hirth ist ein Hauenebersteiner - der Rest: alles echte Sandweierer. Einmalig war das!
Einen Mehrwert gewinnt der Kalender im Übrigen durch die QR-Codes, die bei den einzelnen Monaten angebracht sind. So auch auf der Oktober-Seite, auf der ein Landesschau-Bericht des Südwestfunks vom 26. Januar 1998 von Wolfgang Breuer zu sehen ist, der sich mit der Talentförderung im Handball befasst. Eine Hauptrolle spielt dabei unserer damaliger Jugendspieler Jens Bornhäußer. Zur Wort kommt unter anderem auch Ralf Zitzelsberger, der damals Trainer der I. Mannschaft des TV Sandweier war.
Hier der QR-Code dazu
Der Link zum Film kann auch direkt an einem PC im Browser eingegeben werden:
Der Kalender des Heimatvereins kostet 19 Euro und kann in Sandweier gekauft werden bei:
Walburgis-Apotheke
Volksbank
sowie bei Theo Müller, Roland Schäfer und Florian Gantner.
hinten von links: Jonas Böhm, Jan-Niklas Weis, Manuel Kümpel, Niklas Zehrbach, Stefan Dietrich, Simon Kuch, Lukas Gutsche.
Mitte von links: Sportlicher Leiter Sebastian Brehm, Torwart-Trainer Noah Bausch, Team-Koordinator Sascha Dold, Simon Schwarz, Marcel Spindler, Physiotherapeutin Sina Gölz, Trainer Sascha Höhne, Trainer Holger Schwab.
vorne von links: Simon Spilger, Gerrit Fey, Erik Fremr, Nils Heckmann, Marius Walter, Nicolas Barrientos, Tobias Büttel; es fehlen: Marvin Brock, Alexander Leibnitz, Sportlicher Leiter Jan Fremr.
Foto: Simon Hofmann/Homepage TSV Birkenau
Baden-Württemberg-Oberliga:
TVS 1907 Baden-Baden - TSV Birkenau
Wann: 17. Oktober, 20 Uhr
Wo: Rheintalhalle Baden-Baden-Sandweier
Ein Aufsteiger mit großer Tradition gastiert am Samstag in der Sandweierer Rheintalhalle. Der südhessische TSV Birkenau, der dem nordbadischen Handball-Verband angehört, sicherte sich 1974 die vorletzte offiziell ausgespielte deutsche Meisterschaft im Großfeldhandball.
Außerdem zählte der Verein 1966 zu den Gründungsmitgliedern der damals neu eingeführten Bundesliga im Feld und in der Halle. 1969 stieg Birkenau aus der Hallen-Bundesliga ab, gab 1979/80 dann aber noch einmal ein einjähriges Gastspiel in der nun einklassigen Bundesliga. Von 1981 bis 1986 gehörte Birkenau der Zweiten Bundesliga an.
Danach spielte der TSV zwar nicht mehr in der vordersten Reihe mit, meldete sich nach der vergangenen Saison aber als Meister der (Nord-)Badenliga in der Oberliga zurück. Im baden-württembergischen Oberhaus möchte Trainer Holger Schwab mit seiner gut besetzten Mannschaft ebenfalls für Furore sorgen. Am zweiten Spieltag gelang dies mit dem 33:22-Heimsieg gegen den TuS Schutterwald auch schon einmal eindrucksvoll.
Die beiden Mannschaften stehen sich am Samstag zum ersten Mal in einem Punktspiel gegenüber. Es gab allerdings schon einen Vergleich zwischen den Teams, und zwar 1977 im süddeutschen Pokal. Der TV Sandweier war gerade in die Oberliga Südbaden (heute Südbadenliga) aufgestiegen, der TSV Birkenau war ein arrivierter Regionalligist. Das Spiel wurde damals in Niederbühl ausgetragen. Zu Beginn sah es vor den zahlreichen Zuschauern sogar nach einer Überraschung aus, als unsere Mannschaft 6:2 und 7:3 führte. Zur Halbzeit war beim 9:9 noch alles möglich. In der zweiten Hälfte spielte Birkenau dann aber seine ganze Routine aus und gewann noch klar mit 21:14.
Im BT war Ende März 1977 folgendes zu lesen:
Auf dem Foto wirft im Übrigen Josef Bleich und nicht Rolf Bornhäußer, wie es irrtümlich heißt.
Dauerbrenner: Sebastian Wichmann hat die meisten Oberliga-Einsätze für den TV Sandweier/TVS 1907 Baden-Baden absolviert. In seinen 204 Spielen hat der Abwehrchef beachtliche 100 Tore erzielt. Foto: Elmar
Blick in die Statistik: Der TVS in der Oberliga von 2011 bis 2018 und 2019/20
Insgesamt acht Spielzeiten (von 2011 bis 2018 und in der Saison 2019/20) war der TV Sandweier (seit 2017/18 als TVS 1907 Baden-Baden am Start), nur von der Drittliga-Saison 2018/19 unterbrochen, bislang in der Baden-Württemberg-Oberliga aktiv. Die anstehende Saison 2020/21 ist also die neunte in der Oberliga. Ging es zunächst in erster Linie darum, den Abstieg zu verhindern, bewegte sich der TVS in der Saison 2016/17 als Tabellensechster erstmals in den vorderen Gefilden. Die Meisterschaft 2017/18 war dann eine echte Sensation. Die vergangene Runde 2019/20 beendete der TVS auf Platz fünf, was bis dato die zweitbeste Platzierung des TVS darstellt. Unser Chronist hat wieder einmal ins Archiv geschaut und allerhand Statistikmaterial zutage gefördert, wobei ihm www.handball-server.de und www.bundesligainfo.de eine große Hilfe waren. Und nun gute Unterhaltung beim Lesen...
5. Juni 2020
Wer hätte es gedacht, dass die TVS-Kleinfeldanlage noch einmal eine Rolle spielt beim Training unserer Handball-Mannschaften? Corona-bedingt fanden in den vergangenen Tagen die ersten Vorbereitungseinheiten auf die Saison 2020/21 genau dort statt, wo von den TVS-Altvorderen Mitte der 1970er-Jahre eine für damalige Sandweierer Verhältnisse erstklassige Sportstätte angelegt wurde. Ein Asphalt-Platz fürs Grobe und ein feiner Tartan-Platz dienten einst mangels vorhandener großer Halle bis in den Oktober hinein als Trainingsstätte der TVS-Teams.
Der TVS-Tartan-Platz wurde viele Jahre von jung und alt bespielt. Übrigens: Mit der Nummer 11 im gelben Trikot bringt sich hier Thomas Kippel unter den Augen von Schiedsrichter Seppi Schenk in Stellung.
1975 wurde die Anlage eröffnet, die auch von der Tennis-Abteilung rege genutzt wurde. Dort wurde die Basis dafür gelegt, dass die TVS-Handballer, die gerade in die Landesliga aufgestiegen waren, bis in die Oberliga Südbaden durchmarschierten und dort 1979/80 die Meisterschaft feierten. Punktspiel-Heimstätte war damals die Rastatter Carl-Diem-Halle, trainiert wurde über den Winter in der Sandweierer Schulturnhalle, in Bühl, Durmersheim, Ebersteinburg und Steinbach. Ab 1980 stand dann die neue Sporthalle im Baden-Badener Schulzentrum West zur Verfügung, ehe ab 1982 die Rheintalhalle zur sportlichen Heimat des TV Sandweier wurde.
Vor der Saison 1975/76: Diese TVS-Mannschaft, am 1. Juli 1975 von BT-Fotograf Karl-Heinz Schwander in Szene gesetzt, bestritt das offizielle Eröffnungsspiel auf der TVS-Kleinfeldanlage gegen den Bundesligisten TuS Hofweier: Ernst Schäfer (von links), Bertram Schäfer, Kurt Hochstuhl, Josef Bleich, Peter Kinz, Werner Hirth, Daniel Merkel, Norbert Hartmann, Erich Lauther, Klaus Eisele, Rolf Bornhäußer und Bernhard Peter.
Einen der Höhepunkte erlebte die TVS-Kleinfeldanlage gleich bei der offiziellen Eröffnung am Sonntag, 29. Juni 1975. Der Bundesligist TuS Hofweier mit seinen Nationalspielern Simon Schobel, Arno Ehret und Peter Bucher war zu Gast in Sandweier und traf auf dem rundum von zahlreichen Zuschauern bevölkerten Platz auf die I. Mannschaft des TV Sandweier. Der Aufsteiger in die Landesliga hielt sich gegen die deutsche Spitzenmannschaft ausgezeichnet und zeigte beim 16:29 eine mehr als achtbare Leistung.
Der damalige deutsche Spitzenclub TuS Hofweier war 1975 zu Gast auf der TVS-Kleinfeldanlage: Peter Bucher (von links), Göppert, Gerd Leibiger, Seppl Schienle, Franz Bechler, Werner Voit, Markus Hädrich, Günther Sinz, Simon Schobel, Hans-Jürgen Schatz und Siegfried Stöcklin. Arno Ehret ist nicht auf dem Foto.
Ein Jahr später gab die Nationalmannschaft von Tunesien, die sich auf die Olympischen Spiele in Montreal vorbereitete, ihre Visitenkarte beim TVS ab. Auch das ein absoluter Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Zur Halbzeit lag der TVS noch knapp vorne, ehe Tunesien in der zweiten Hälfte den Spieß umdrehte und noch zu einem standesgemäßen Sieg kam.