20. Januar 1986. Beim Auftritt der deutschen Nationalmannschaft (Erhard Wunderlich beim Wurf) gegen den TV Sandweier platzte die Rheintalhalle aus allen Nähten. Fotos: Karin Fierhauser-Merkel
Handballer aus der ganzen Welt waren in den vergangenen vier Jahrzehnten zu Gast in Sandweier
Ein Meilenstein für Sandweier und insbesondere für die Handballer des TVS war vor 40 Jahren die Eröffnung der Rheintalhalle. Führte der TV Sandweier zuvor auf der Suche nach einer geeigneten Trainings- und Spielstätte ein wahres Vagabundenleben, hatte man nun endlich eine dauerhafte sportliche Heimat vor Ort gefunden. Die offizielle Einweihungsfeier fand am 30. April 1982 statt, am 1. Mai konnte sich die Öffentlichkeit beim Tag der Offenen Tür ein Bild von dem von Architekt Kurt Sterk konzipierten Gebäude machen...
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7. Mai 2011 - 7. Mai 2022
Meister der Südbadenliga 2010/11 und Aufsteiger in die BWOL:
stehend von links: Betreuer (und gute Seele) Gerold Mitzel, Cheftrainer Ralf Abele, Marius Merkel, David Fritz, Simon Riedinger, Tobias Zaum, Franz Henke (im Schwitzkasten), Philipp Kinz, Sven Braun, Andre Semt, Torwarttrainer Edgar Walter (verdeckt), Fabian Hochstuhl, Mannschaftsverantwortlicher Rolf Bornhäußer;
unten von links: Physiotherapeutin Kerstin Stahlberger, Max Mitzel, Mike Stall, Sven Beck, Simon Bornhäußer, Daniel Grimm und Sekretärin/Zeitnehmerin Doris Heberle. Es fehlt: Fitnesscoach Patrik Maier.
7. Mai 2011. Zufall oder nicht - in der Vereinsgeschichte des TV Sandweier hat dieser Tag jedenfalls seinen besonderen Platz. Am 7. Mai 2011 sicherte sich der TVS durch einen 30:29-Sieg beim BSV Phönix Sinzheim die Meisterschaft in der Südbadenliga und den damit verbundenen Aufstieg in die Baden-Württemberg-Oberliga. Das war damals eine Sensation, schließlich war man als Neuling im südbadischen Oberhaus angetreten, die Klasse zu halten. Am Ende stand dann der Titelgewinn und der Sprung in die BWOL.
Der TVS 1907 Baden-Baden 2021/22: Frisch gebackener Aufsteiger in die 3. Liga. Wer genau hinschaut, kann feststellen, dass folgende Akteure schon vor elf Jahren dabei waren: Simon Riedinger (mittlerweile Sportlicher Leiter), Marius Merkel (mittlerweile Co-Trainer) sowie Franz Henke und Max Mitzel, die damals wie heute zu den Leistungsträgern des Teams zählen. Zudem sind zahlreiche weitere Akteure aus der 2011er-Meistermannschaft weiterhin für den TVS als Spieler der zweiten und dritten Mannschaft (Simon Bornhäußer, Daniel Grimm, Philipp Kinz, David Fritz, Mike Stall) sowie als Funktionsträger (Abteilungsleiter Fabian Hochstuhl, Rolf Bornhäußer) bzw. Schiedsrichter (Sven Beck, Sven Braun) im Einsatz.
7. Mai 2022. Exakt elf Jahre später nun der Aufstieg in die 3. Liga, der die Sandweierer Handballer schon einmal in der Saison 2017/18 angehörten. Nach dem 26:21-Sieg beim TuS Steißlingen ist der TVS 1907 Baden-Baden in der Baden-Württemberg-Oberliga nicht mehr von Platz zwei zu verdrängen. Ein beruhigendes Gefühl gegen Ende einer nervenaufreibenden Runde, die von zahlreichen spektakulären Spielen geprägt war.
Anzumerken ist noch, dass es auch im Jahr 2005 Anfang Mai beim TVS etwas zu feiern gab. Es war am Sonntag, 8. Mai, als sich unsere Mannschaft in der Niederbühler Sporthalle im Vergleich der Landesliga-Vizemeister gegen den TV Meßkirch den Aufstieg in die Südbadenliga sicherte. Damals wurden unter Trainer Dieter Jurack zweifellos die Weichen für den bis heute anhaltenden sportlichen Höhenflug unseres Vereins gestellt.
5. April 1997: Patrick Andre (von links), Christoph Müller, Marinko Bakmaz und Thomas Kippel feiern in Steißlingen mit dem TV Sandweier den Aufstieg in die Oberliga Südbaden (heute Südbadenliga).
An diesem Samstag (7. Mai) hat der TVS die Chance, sich mit einem Sieg beim TuS Steißlingen den vorzeitigen Aufstieg in die Dritte Liga zu sichern. Spiele in Steißlingen waren für den TV Sandweier bzw. den TVS 1907 Baden-Baden indes in der Vergangenheit oftmals nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig. Die Mannschaft vom Bodensee gilt als heimstark und stellte dies in den vergangenen Jahrzehnten auch oft genug gegen den TVS unter Beweis.
An zwei Partien unserer Mannschaft in Steißlingen erinnert sich der Schreiber aber gerne. Zum einen, weil unsere Mannschaft gewonnen hat und zum anderen, weil diese Erfolge mit einer wichtigen Weichenstellung einhergingen.
Zunächst soll an die Saison 1979/80 in der damaligen Oberliga Südbaden (heute Südbadenliga) erinnert werden. Ist schon lange her, bei den Beteiligten aber unvergessen. Der TV Sandweier gewann am zweiten Spieltag in Steißlingen nach einem zwischenzeitlichen 11:17-Rückstand noch mit 22:19, was so etwas wie eine Initialzündung war. Von da an gab es kein Halten mehr für die Mannschaft von Trainer Karl Wackershauser. Am Ende eines außergewöhnlichen Siegeszugs standen sagenhafte 41:3 Punkte und die Meisterschaft in der damals dritthöchsten deutschen Klasse.
Tatsächlich bejubelten unsere Spieler vor 25 Jahren auch schon einmal einen Aufstieg in Steißlingen. Es war in der Saison 1996/97, als der TV Sandweier in der Verbandsliga Südbaden auftrumpfte. (Anmerkung: Die Verbandsliga, die zwischen der Landesliga und der Oberliga Südbaden/Südbadenliga angesiedelt war, wurde 1999 ersatzlos gestrichen) Nachdem der TVS 1995/96 aus der Oberliga Südbaden in die Verbandsliga abgestiegen war, glückte im Jahr danach unter Trainer Ralf Zitzelsberger die postwendende Rückkehr in die höchste südbadische Liga. Am 5. April 1997 wurde dabei der Aufstieg mit einem 23:21-Sieg beim TuS Steißlingen perfekt gemacht. Anschließend gab es nach der langen Heimfahrt eine zünftige Sause in Sandweier. Ausgiebig gefeiert wurde danach noch einmal, und zwar am vorletzten Spieltag, als mit einem 30:22-Heimsieg gegen den TuS Ottenheim nach dem Aufstieg auch die Verbandsliga-Meisterschaft unter Dach und Fach gebracht wurde.
Die Spielszene vom 17. Dezember 2011, die Fotograf Hans-Jürgen Collet festgehalten hat, stammt aus der ersten Saison des TV Sandweier in der Handball-Baden-Württemberg-Oberliga. Der TVS trat damals in der wie immer gut besuchten heimischen Rheintalhalle gegen die zweite Mannschaft der SG Kronau/Östringen (heute Rhein-Neckar Löwen II) an. Simon Riedinger (links) stellt sich mit Daniel Grimm dem gegnerischen Linkshänder David Schmidt entgegen.
Alle drei Akteure sind auch in diesen Tagen aktiv am Handball-Geschehen beteiligt. So zieht Simon Riedinger als Sportlicher Leiter hinter den Kulissen die Fäden beim TVS. Daniel Grimm, viele Jahre Spielmacher der TVS-Oberligamannschaft, verstärkt aktuell den TVS II im Abstiegskampf der Südbadenliga.
David Schmidt, dessen Vater Michael (Ex-Fußballer des SV Sinzheim) bekanntlich aus Baden-Oos stammt, ist im Verlauf seiner Karriere zum Bundesliga- und Nationalspieler aufgestiegen. Aktuell spielt er beim Bergischen HC, den er in der kommenden Saison in Richtung FA Göppingen verlässt. Am vergangenen Wochenende war David Schmidt übrigens erneut für die deutsche Nationalmannschaft in den beiden Länderspielen gegen Ungarn im Einsatz. Bislang trug der 28-Jährige 24-mal das DHB-Trikot.
Im Dezember 2011 unterlag der TV Sandweier dem Talentschuppen des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen deutlich mit 28:40. Nach 15 Spieltagen war der Aufsteiger TVS mit 6:24 Punkten Vorletzter und damit akut abstiegsgefährdet. In der zweiten Saisonhälfte setzte unsere Mannschaft dann aber zur Aufholjagd an, belegte am Ende mit 23:37 Zählern den hervorragenden neunten Tabellenplatz und sicherte sich - allen Vorhersagen zum Trotz - den Klassenverbleib. Ein Erfolg, der begeistert gefeiert wurde. Kronau/Östringen II wurde in der Saison 2011/12 Vizemeister, stieg auf und ist seither in der Dritten Liga beheimatet.
Samstag, 22. Januar 2022. Grenzenloser Jubel beim TVS, nachdem die Nummer 5 des TVS, Jeremias Seebacher, gerade den Treffer zum 31:31-Endstand gegen den TSV Weinsberg erzielt hat. Foto: Raymund Kunz
Tore unmittelbar vor dem Schlusspfiff, die dem TVS in der Oberliga Punkte bescheren – am vergangenen Samstag (22. Januar 2022) war es wieder einmal soweit. Jeremias Seebacher erzielte im Heimspiel gegen den TSV Weinsberg den Treffer zum 31:31-Endstand. Es war das insgesamt achte Last-Second-Tor, das dem TVS zumindest einen Zähler gesichert hat. Beim TSV Weinsberg kann man ein Lied davon singen, denn es war bereits das zweite Mal, das man kurz vor dem Abpfiff einen derart wichtigen Gegentreffer in der Sandweierer Rheintalhalle hinnehmen musste.
Doch der Reihe nach:...
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