Oberliga: Auf geht's nach Weilstetten
5. Oktober 2019. Unsere Mannschaft feierte nach spannenden 60 Minuten einen harterkämpften 27:25-Sieg beim TV Weilstetten. Foto: Elmar Wichmann
Baden-Württemberg-Oberliga
TV Weilstetten - TVS 1907 Baden-Baden
Wann: Mittwoch, 23. Februar 2022, 20.30 Uhr
Wo: Längenfeldhalle, 72336 Balingen, Gymnasiumstraße 32
Die Partie in Weilstetten, die noch zur Hinrunde gehört, sollte eigentlich schon am 4. Dezember 2021 ausgetragen werden, wurde damals aber coronabedingt kurzfristig vom Verband abgesagt.
Nun also der zweite Versuch. Es gibt sicherlich günstigere Termine für einen Abstecher an den Fuß der Schwäbischen Alb als einen gewöhnlichen Mittwochaband. Dass unsere Mannschaft aber mit solchen Situationen umgehen kann, zeigte sie im vergangenen Jahr, als man am 21. Dezember, einem Dienstag, im südhessischen Birkenau antrat und dort mit dem 26:23-Sieg beide Punkte entführte.
Die Tabellensituation macht den Spitzenreiter TVS (29:7 Punkte) beim Neuntplatzierten Weilstetten (19:15) sicherlich zum Favoriten. Was allerdings gar nichts heißt. Unsere Mannschaft muss sich im Zollernalbkreis auf einen heißen Tanz einstellen. Die Gastgeber kassierten zuletzt drei Niederlagen in Folge, nachdem es zuvor fünf Siege hintereinander gegeben hatte.
Was sagt uns das? Der TV Weilstetten ist schwer einzuschätzen und immer für eine Überraschung gut. Klar ist, dass der TVW an einem guten Tag gegen jeden Oberligisten bestehen kann.
Für den TVS 1907 Baden-Baden endete zuletzt in Schwäbisch Gmünd eine Serie von 14 Spielen ohne Niederlage (davon 13 Siege). Wenn die Sandweierer aus Weilstetten etwas mitnehmen wollen - und das ist das Ziel - ist eine Leistungssteigerung notwendig. Trainer und Mannschaft haben die jüngste Partie genau analysiert und ihre Lehren daraus gezogen.
Als Mutmacher kann derweil ein Blick in die Statistik dienen. Bei ihren bisherigen beiden Auftritten in Weilstetten konnte unsere Mannschaft jeweils punkten. In der Saison 2017/18 gab es in Weilstetten ein 27:27, mit dem sich der TVS in der Meistersaison erstmals die Tabellenspitze sicherte. 2019/20 erkämpfte sich unser Team dann einen 27:25-Auswärtssieg. Im TVS-Lager hofft man natürlich, dass die Heimfahrt aus Weilstetten erneut mit einem Erfolg im Gepäck angetreten werden kann.
Rückblick auf Schwäbisch Gmünd in Bildern
20. Februar 2022. In dieser Besetzung trat unsere Mannschaft in Schwäbisch Gmünd an: Christian Fritz (von links), Dominik Horn, Matthias Meßmer, Max Mitzel, Maximilian Vollmer, Franz Henke, Han Völker, Julian Schlager, Jeremias Seebacher, Jascha Lehnkering, Maximilian Strüwing, Simon Bornhäußer, Jonas Schuster, Matthias Seiter und Markus Koch. Fotos: Elmar Wichmann
Zerreißtest bestanden: Das Trikot von Markus Kochs wurde von den Gmünder Abwehrspielern ordentlich bearbeitet.
Zwei Versuche, zwei Tore: Simon Bornhäußer feierte in Schwäbisch Gmünd ein gelungenes Kurz-Comeback im TVS-Oberliga-Team. Bei seinem 201. Oberliga-Einsatz für den TVS erzielte er seine Tore 1027 und 1028. Zählt man die zwölf Treffer in der Saison 2019/20 aus der mit 0:0 gewerteten Partie in Zizishausen hinzu, kommt "Säule" auf sage und schreibe 1040 Tore. Damit gehört er zu den Top ten in der ewigen Oberliga-Torschützenliste.
Oberliga: TVS-Erfolgsserie gerissen
In der Tiefe des Raumes der Großen Sporthalle Schwäbisch Gmünd ließen die Sandweierer Oberliga-Handballer die Punkte liegen. Foto: Daniel Merkel
Baden-Württemberg-Oberliga:
18. Spieltag
TSB Schwäbisch Gmünd - TVS 1907 Baden-Baden 30:25 (12:13)
Nach 13 Siegen und einem Unentschieden musste unsere Mannschaft wieder einmal eine Niederlage hinnehmen. Zuletzt war dies am 16. Oktober 2021 der Fall, als man bei der SG Köndringen/Teningen mit 25:29 den Kürzeren zog. Nicht nur das Ergebnis fiel in Schwäbisch Gmünd ähnlich aus, auch die Leistung - damals und jetzt - lässt sich vergleichen.
Lief es in der ersten Halbzeit noch einigermaßen, als der TVS zeitweise mit drei Toren führte (11:8/26. sowie 12:9/28.), riss nach dem Wechsel der Faden. Das hing zum großen Teil damit zusammen, dass die Gastgeber in Daniel Mühleisen einen starken Rückhalt im Tor stehen hatten. So entschäfte der TSB-Keeper beispielsweise gleich nach der Pause zwei Freie und verhinderte damit, dass sich der TVS etwas absetzen konnte. Hinzu kam ein Quäntchen Pech. So zum Beispiel, als Han Völker beim 21:20 für Gmünd in der 43. Minute nur den Pfosten und Max Mitzel beim 27:24 (56.) nur die Latte traf. Dass die ein oder andere Schiedsrichterentscheidung auch nicht zugunsten des TVS ausfiel, passte ins Bild.
Die Niederlage hat sich unsere Mannschaft freilich selbst zuzuschreiben. Schwäbisch Gmünd wirkte einfach entschlossener, war konsequenter im Abschluss und hatte den Matchwinner zwischen den Pfosten. Keine Frage: Der Sieg der Einheimischen war verdient. Unsere Mannschaft, die erneut auf Abwehrchef Sebastian Wichmann verzichten musste und den angeschlagenen Torjäger Christian Fritz nur bei Siebenmetern einwechselte, schaffte es nicht, am oberen Level zu spielen - das wäre aber notwendig gewesen, um in Schwäbisch Gmünd als Sieger vom Platz zugehen.
Eine positive Randnotiz ist der Kurz-Comeback von Routinier Simon Bornhäußer. Zwei Würfe, zwei Tore: Simon zeigte, dass er nichts von seinem Können verlernt hat. Nur zu gerne hätte der "Aushelfer" zu einem weiteren Erfolg des TVS beigetragen, was ihm aber leider nicht vergönnt war.
Viel Zeit, die Niederlage zu verarbeiten, hat unsere Mannschaft nicht. Bereits am Mittwoch geht es weiter. Um 20.30 Uhr wird die Partie beim TV Weilstetten angepfiffen. Allen ist klar: Nur mit einer Leistungssteigerung wird es am Fuß der Schwäbischen Alb etwas zu erben geben.
Für den TVS spielten: Dominik Horn, Matthias Meßmer (Tor); Franz Henke, Jeremias Seebacher 2, Matthias Seiter, Christian Fritz 2/2, Han Völker 5, Max Mitzel 5, Jonas Schuster 1, Simon Bornhäußer 2, Julian Schlager, Markus Koch 3, Maximilian Strüwing 2, Jascha Lehnkering 2, Maximilian Vollmer 1.
Die Gmünder Abwehr packte wie hier gegen Markus Koch kräftig zu - und was durchkam, wurde oft zu einer Beute von TSB-Torhüter Daniel Mühleisen. Foto: Elmar Wichmann
Blick ins Archiv - Saison 2014/15: Klassenerhalt in Schwäbisch Gmünd
18. April 2015. Der TVS jubelt in Schwäbisch Gmünd: Trainer Ralf Abele (von links), Johannes Henke, Max Mitzel, Markus Winter, Fabian Hochstuhl, Daniel Grimm (verdeckt), Franz Henke, Christian Fritz, Jonas Schuster (unten), Simon Bornhäußer, Marius Merkel, Johannes Heiß, Dennis Klein, Sebastian Wichmann, Torwarttrainer Frank Zink und Betreuer Gerold Mitzel. Die drei eingesetzten TVS-Torhüter Thilo Hafner, Julian Bissinger und Dalibor Landeka waren wohl schon bei der Dopingprobe. Fotos: Daniel Merkel
Zur Einstimmung auf die Partie unserer Oberliga-Mannschaft am Sonntag (17 Uhr) in Schwäbisch Gmünd hier noch ein Stück aus dem Archiv (Saison 2014/15). Wie man in Schwäbisch Gmünd auch unter großem Druck bestehen kann, zeigte unsere Mannschaft eindrucksvoll am 18. April 2015, als mit dem 27:27 am 28. Spieltag der Klassenerhalt gesichert wurde.
Und so lief es damals - im Frühjahr 2015:
Der TV Sandweier kann ab sofort für eine weitere Saison in der Handball-Baden-Württemberg-Oberliga planen. Nach dem 27:27 im letzten Auswärtsspiel beim TSB Schwäbisch Gmünd ist klar, dass der TVS im Abschluss-Klassement auf jeden Fall fünf Mannschaften hinter sich lässt und damit nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hat. In die noch anstehenden beiden Heimspiele gegen Oftersheim/Schwetzingen und Pforzheim/Eutingen kann Sandweier ohne Druck gehen. Trainer Ralf Abele schließt sein Engagement in Sandweier damit mit einem weiteren Erfolgserlebnis ab.
In Schwäbisch Gmünd wurden die Nerven noch einmal arg strapaziert. Die Gastgeber, die den Klassenverbleib bereits in der Tasche hatten, waren nicht gewillt, Geschenke zu verteilen. Vor guter Kulisse entwickelte sich somit eine Begegnung, die auf gutem Niveau stand und die in der Schlussphase dramatische Züge annahm. Der TVS musste dabei zwei Rote Karten hinnehmen. Torhüter Dalibor Landeka traf es in der 28. Minute, als er bei einem gegnerischen Tempogegenstoß zwar den Ball eroberte, aber auch den Angreifer berührte. Christian Fritz musste in der 45. Minute nach der dritten Zeitstrafe das Feld verlassen.
Im gesamten Verlauf konnte sich keine Mannschaft absetzen. Zur Halbzeit führte Sandweier mit 15:14. Gleich nach dem Wechsel erzielte Franz Henke das 16:14. Danach drehte Schwäbisch Gmünd den Spieß um, markierte vier Tore in Folge und zog auf 18:16 weg. Es blieb eng. Nach dem 23:21 für den TSB glichen die Abele-Schützlinge zum 23:23 aus. In der Folge legten die Hausherren stets vor, Sandweier zog nach.
Die letzten Sekunden waren an Spannung nicht zu überbieten. TVS-Kreisläufer Dennis Klein verwandelte 15 Sekunden vor dem Abpfiff nervenstark einen Siebenmeter zum 27:27. Nach einer Auszeit startete Schwäbisch Gmünd elf Sekunden vor dem Ende den finalen Angriff. Die letzte Aktion des Spiels war ein Kempatrick. TSB-Rechtsaußen Wolfgang Bächle kam frei zum Wurf, setzte den Ball aber über das Sandweierer Tor.
Der TVS hatte damit einen Punkt sicher, der aufgrund der gleichzeitigen Niederlagen von Heidelsheim/Helmsheim und Wangen zum Klassenverbleib reicht. Ein Erfolg, der in der Schwäbisch Gmünder Sporthalle wie eine Meisterschaft gefeiert wurde.
Tore für Schwäbisch Gmünd: Sos 9/3, Fröhlich 5, Tobias 4, Bächle 3, Häfner 3, Frey 2, Schamberger 1.
Tore für Sandweier: Klein 6/4, Fritz 5, Schuster 5, Bornhäußer 3, Hochstuhl 3, Grimm 2, Franz Henke 2, Heiß 1.
Ein Remis in Schwäbisch Gmünd, das - an Corona dachte damals noch niemand - auf der Bus-Heimfahrt wie ein Sieg gefeiert wurde.
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