Unsere SG-Frauen: Wenn die Mutter mit der Tochter...
Ein sympathisches Mutter-/Tochter-Duo: Wenke Richter-Imhoff (links) und Lisa sind gemeinsam im Frauen-Landesligateam der SG Baden-Baden/Sandweier im Einsatz. Foto: Daniel Merkel
Wie spricht man die eigene Mutter an, wenn man zusammen mit ihr in einer Mannschaft spielt? Diese Frage stellt sich in dieser Saison Lisa Imhoff, die im Landesliga-Team der SG Baden-Baden/Sandweier vorne auf Torjagd geht, während hinten Wenke Richter-Imhoff versucht, das SG-Tor zu vernageln. „Mama“, wie daheim? – das geht nach Lisas Verständnis auf dem Spielfeld eher nicht. „Wenke“ schon gar nicht. Was bleibt also? Lisa nennt mich einfach - hey Du“, sagt Wenke Richter-Imhoff.
Dass das Familien-Duo überhaupt in einem Team aufläuft, davon sprach in der vergangenen Runde noch niemand im SG-Lager. Lisa war Leistungsträgerin beim Frauen-Oberligisten TuS Schutterwald, Wenke hatte ihre erfolgreiche Spielerinnenkarriere längst beendet.
Manchmal kommen die Dinge aber anders als man denkt. Da Lisa berufsbedingt mit dem Handball kürzer treten musste, wechselte die Rastatterin zurück zur SG Baden-Baden/Sandweier, für die sie schon in der Jugend aktiv war.
Wenkes Comeback - beziehungsweise Debüt - als Torhüterin hatte zwei Gründe: Zum einen trat Anna-Lena Braun einen Auslandsaufenthalt an und zum andern fiel die reaktivierte Denise Selz verletzungsbedingt aus. Da somit alleine Melanie Jörger als Torhüterin zur Verfügung stand, war für Trainer Frank Schulmeister Improvisation angesagt. Lange suchen musste der Coach indes nicht, denn Wenke signalisierte umgehend ihre Einsatzbereitschaft.
Gesagt, getan. Mittlerweile ist die in Eisenhüttenstadt geborene ehemalige Rückraumspielerin des damaligen Regionalligisten Rastatter TV längst ein fester Bestandteil der SG-Landesliga-Mannschaft. Zuletzt wurde sie gegen die SG Ottersweier/Großweier II in der zweiten Hälfte eingewechselt und hatte großen Anteil daran, dass der 31:22-Heimsieg eingetütet werden konnte.
Coach Schulmeister weiß, was es an seinen (Richter-)Imhoffs hat. „Dass Lisa zurückgekommen ist, ist ein Glücksfall für uns – auch wenn sie berufsbedingt nicht immer da sein kann. Ja – und dass Wenke im Tor steht, ist ebenfalls nicht schlecht für uns. Obwohl sie früher eine Top-Rückraumspielerin war, weiß sie auch, wie man Tore verhindert. Sie verfügt über ausgezeichnete Reflexe und ein sehr gutes Stellungsspiel.“
Dass die SG Baden-Baden/Sandweier nach acht Partien 10:6 Punkte aufweist und damit den guten vierten Platz belegt, passt ins positive Bild, das die junge Mannschaft in der laufenden Saison abgibt. Nicht ausgeschlossen ist dabei, dass Wenke und Lisa im Team Zuwachs aus der eigenen Familie bekommen. Wenkes jüngere Tochter, Lisas Schwester Nele, spielt bei den A-Mädchen der SG Baden-Baden/Sandweier und könnte, sobald sie 16 Jahre alt ist, bei den Erwachsenen mitmischen. Wird somit aus dem Familien-Duo bald ein Trio? „Warum nicht. Ich würde mich freuen“, sagt Wenke Richter-Imhoff. Und: „Vorstellbar ist alles.“
Das gab's auch noch - Nachklapp zum Spiel gegen Kornwestheim
Bevor der Blick auf das nächste Drittliga-Top-Heimspiel unserer Mannschaft am kommenden Samstag (20 Uhr) gegen den Spitzenreiter TuS Fürstenfeldbruck gerichtet wird, hier noch einmal einige Randnotizen zur jüngsten Partie gegen den SV Salamander Kornwestheim.
Zweimal Fritz: Vater Andreas und Sohn Christian Fritz mit dem gesponsorten neuen Ball.
Als Ballsponsoren traten diesmal Bettina und Andreas Fritz aus Forbach auf. Und das hatte auch einen besonderen Grund. Sohn Christian trägt mittlerweile seit 2012 das TVS-Trikot. Die Ballspende der Fritz-Family wurde somit anlässlich des zehnjährigen Jubiläums von Christian beim TVS getätigt. Dass der Linkshänder damals von der SG H2KU Herrenberg nach Sandweier wechselte, war ein echter Glücksfall für uns. Zusammen mit dem Steinbacher Jonas Schuster, der ein Jahr vorher aus Leichlingen zu uns gestoßen ist, sowie mittlerweile mit den „jungen Wilden“ Han Völker, Maximilian Strüwing und Tim Krauth bildete und bildet Christian eine rechte Seite, die zum Besten gehört, was die baden-württembergische Handball-Szene zu bieten hat. Ein Blick in die Statistik zeigt, wie wertvoll der 30-Jährige für uns war und ist. In 218 Oberliga-Spielen erzielte er sage und schreibe 1.422 Tore (davon 549 Siebenmeter). Dazu kommen bis dato 42 Drittliga-Spiele mit 203 Toren (davon 95 Siebenmeter). Macht summa summarum 260 Spiele und 1.625 Tore (davon 644 Siebenmeter).
Der TV Sandweier bedankt sich recht herzlich bei der Familie Fritz und hofft, dass uns Christian noch einige Zeit erhalten bleibt.
Marc Marshall, eingerahmt von seinem Freund Ralf Henke (links) und Johannes Henke, schaute mal wieder in der Rheintalhalle vorbei.
Am Samstag war wieder einmal Marc Marshall zu Gast in der Sandweierer Rheintalhalle. Unmittelbar vor Beginn seiner Weihnachtstour verfolgte der aus Baden-Baden stammende Entertainer, Sänger und Moderator sowie Patenonkel unserer Spieler Franz und Johannes Henke die Drittliga-Partie des TVS 1907 Baden-Baden gegen Kornwestheim. War er in der vergangenen Saison beim bis dato letzten Besuch in Sandweier Augenzeuge des dramatischen Unentschiedens im damaligen Oberliga-Spitzenspiel gegen Weinsberg, sah er diesmal eine Niederlage unserer Mannschaft. Beeindruckt war er trotzdem, und zwar vom sehr starken Auftritt der Gäste aus Kornwestheim. Wer Marc Marshall live bei seiner Weihnachtstour erleben möchte, kann sich unter https://marcmarshall.de/termine/ über seine Auftritte informieren.
TVS - SV Salamander Kornwestheim 32:39 - der Spielbericht
Linkshänder Maximilian Strüwing (rechts), hier im Duell mit Kornwestheims Jan Döll, war ein Aktivposten des TVS. Fotos: Franzi
3. Liga - Saison 2022/23
13. Spieltag
TVS 1907 Baden-Baden - SV Salamander Kornwestheim 32:39 (16:19)
Eine Woche nach dem wichtigen Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen II sind wir wieder auf dem harten Boden der Drittliga-Realität angekommen. Wobei man natürlich sagen muss, dass uns der Blick fürs Machbare in dieser brutal starken Klasse bis zum Saisonende nicht abhandenkommen wird. Unsere Mannschaft musste im Heimspiel gegen den SV Salamander Kornwestheim jedenfalls einsehen, dass es gegen einen derart hochkarätigen Kontrahenten nur etwas zu holen gibt, wenn alle Rädchen ineinandergreifen. Das war am Samstag leider nur bedingt der Fall.
Dabei war der TVS 1907 Baden-Baden fast eine Halbzeit lang ein gleichwertiger Gegner – aber halt nur fast. In der 28. Minute erzielte Christian Fritz den Ausgleichtreffer zum 16:16 und es war zu diesem Zeitpunkt nicht abzusehen, dass die Partie mit einer klaren 32:39-Niederlage für die Gastgeber enden würde.
Das Unheil für die Mannschaft von Trainer Sandro Catak kündigte sich in der Schlussphase der ersten Hälfte an. Kornwestheim erzielte bis zum Pausenpfiff noch drei Treffer zum 16:19-Halbzeitstand. Als die Schwaben gleich nach dem Seitenwechsel zwei weitere Tore zum 16:21 nachlegten, war die Vorentscheidung in dem zunächst ausgeglichenen Spiel schon früh gefallen.
TVS-Coach Sandro Catak sprach von „einem verdienten Sieg der Gäste“. Catak: „Wir fanden in der Abwehr einfach keinen Zugriff auf den Gegner. Vorne haben wir zu viele Chancen ausgelassen. Kornwestheim ist eben ein Spitzenteam und hat das souverän gemacht.“ Sein Kollege Alexander Schurr wollte dem nicht widersprechen. „Wir hatten gehörigen Respekt vor Sandweier und sind entsprechend konzentriert in die Partie gegangen. Ein großes Lob für meine Spieler, wie sie hier aufgetreten sind.“
In der Tat trumpfte der SV Salamander Kornwestheim vor 500 Zuschauern in der Rheintalhalle im Stil einer Drittliga-Topmannschaft auf. Jeder Fehler des TVS wurde gnadenlos bestraft - und das in einem Tempo, das man in Sandweier bislang selten gesehen hat.
Trotzdem durfte das Heimteam zunächst auf eine Überraschung hoffen. Als Jeremias Seebacher nach einer Viertelstunde die 10:8-Führung des TVS markierte, war für die Hausherren noch alles im grünen Bereich. Zwar konterte Kornwestheim zum 10:11 (18.), doch die Catak-Schützlinge ließen sich davon zunächst nicht beirren. Die drei Tore des SV Salamander in den letzten 90 Sekunden der ersten Halbzeit, die aus dem 16:16 einen Kornwestheimer 19:16-Vorsprung machten, waren dann aber echte Wirkungstreffer, von denen sich der TVS bis zum Schluss nicht mehr erholte.
Im zweiten Abschnitt kontrollierte der SVK das Geschehen und ließ nichts anbrennen. Dass Franz Henke in der 32. Minute beim Spielstand von 17:21 nach einer Abwehraktion die Rote Karte sah – eine harte Entscheidung - schwächte die ohnehin löchrige TVS-Defensive weiter. Kornwestheim hielt den Gegner in der Folge stets auf Abstand und eilte einem letztlich ungefährdeten Sieg entgegen.
Welche positiven Erkenntnisse gibt’s aus TVS-Sicht? Dass unsere Mannschaft 32 Tore erzielte, ist bemerkenswert. Und es hätten durchaus noch mehr Treffer werden können. Die Statistiker registrierten 14 Fehlwürfe plus drei vergebene Siebenmeter.
Die Tabellensituation: Während der TVS 1907 Baden-Baden nach Abschluss der Hinrunde mit 10:16 Punkten als Zehnter weiter auf einem Nichtabstiegsplatz steht, verbesserte sich Kornwestheim (16:10) auf Rang sechs. Zur genaueren Einordnung: Hätte der SVK nicht die Punkte aus dem gegen Oppenweiler gewonnenen Spiel am grünen Tisch aberkannt bekommen, wäre das spielstarke Team sogar Zweiter.
Für den TVS spielten: Dominik Horn 1, Matthias Meßmer (Tor); Franz Henke, Han Völker 7, Jeremias Seebacher 6, Lukas Veith 5, Maximilian Strüwing 4, Christian Fritz 3/3, Max Mitzel 3, Maximilian Vollmer 2, Jascha Lehnkering 1, Jonas Schuster, Matthias Seiter, Sebastian Wichmann, Elias Meier.
Lukas Veith (links), der in dieser Szene von Felix Kazmeier festgemacht wird, kam in der Schlussphase auf Touren und erzielte insgesamt fünf Tore.
3. Liga: Starker SV Kornwestheim war besser
3. Liga - Saison 2022/23
13. Spieltag
TVS 1907 Baden-Baden - SV Salamander Kornwestheim 32:39 (16:19)
Bis zum 16:16 (28.) sah es noch ganz gut aus für unsere Mannschaft. Als Kornwestheim aber bis zur Pause zum 16:19 vorlegte und gleich nach dem Wechsel auf 16:21 erhöhte, war die Richtung des Spiels vorgegeben. Mit ihren superschnell vorgetragenen Angriffen hielt der Gast den TVS bis zum Schluss auf Abstand. Zwar gelangen dem Team von Trainer Sandro Catak stattliche 32 Tore, in der Abwehr fand man aber kein Mittel gegen die Angriffswucht des SVK. Zudem vergaben die Einheimischen viele guten Chancen und brachten sich damit selbst um ein besseres Ergebnis. Um gegen Kornwestheim zu bestehen - der bislang beste Gegner in dieser Saison - hätte der TVS an seine Grenzen und darüber hinaus gehen müssen. Das gelang leider nicht und so stand am Ende ein verdienter Sieg der starken "Lurchis" aus Württemberg.
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