Oberliga: TVS zieht in Willstätt wieder einmal den Kürzeren
Die kompakte Willstätter Abwehr war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Gastgeber im südbadischen Derby als Sieger vom Platz gingen. Foto: Daniel Merkel
Baden-Württemberg-Oberliga
1. Spieltag, 23. September 2023
TV Willstätt - TVS 1907 Baden-Baden 29:23 (16:12)
Das erste und das letzte Tor des südbadischen Derbys gingen auf das Konto des TVS 1907 Baden-Baden. Ben Veith warf unsere Mannschaft beim Gastspiel in Willstätt nach 50 Sekunden mit 1:0 in Führung. Der reaktivierte Jascha Lehnkering besorgte mit seinem Treffer kurz vor Schluss den 23:29-Endstand. Zwischen diesen beiden temporären Sandweierer Erfolgserlebnissen dominierte freilich der TV Willstätt.
Spätestens als der überragende neunfache Torschütze Jan-Philipp Valda mit dem Pausenpfiff den 16:12-Halbzeitstand für die Einheimischen markierte, war klar, dass der TVS es schwer haben würde, in dieser Partie noch auf die Siegerstraße zu finden. Die letzten Hoffnungen auf einen Gästeerfolg erloschen dann nach dem 20:16 (39.). Mit drei Treffern in Folge zum 23:16 sorgte Willstätt bis zur 46. Minute für die Vorentscheidung.
In den verbleibenden Minuten schaukelte Willstätt vor 900 Zuschauern den auch in der Höhe verdienten Sieg sicher nach Hause.
So verließen die TVS-Mannschaft und ihre mitgereisten zahlreichen Anhänger (vielen Dank an dieser Stelle für die tolle Unterstützung!) die Hanauerlandhall mit einem durchaus bekannten Gefühl. In den vergangenen Jahren hatte es stets mehr oder weniger deutliche Niederlagen für unser Team gegeben – so auch in der vergangenen Drittliga-Saison, als Willstätt im Derby mit 32:25 die Oberhand behielt.
Weshalb es auch diesmal für die Schützlinge von Trainer Sandro Catak nichts zu erben gab, ist leicht zu erklären. Die Hausherren waren sowohl in der Abwehr als auch im Angriff deutlich zweikampfstärker und hatten in Torhüter Maxime Duchene einen Top-Mann zwischen den Pfosten. Der Franzose parierte neben zahlreichen „Freien“ auch drei Siebenmeter.
Erschwerend kam für den TVS hinzu, dass Abwehrstratege Franz Henke schon in der ersten Hälfte wegen eines Pferdekusses ausschied und so die ohnehin löchrige Abwehr noch weiter an Stabilität einbüßte. Dass Rechtsaußen Maximilian Strüwing, der kurz zuvor noch den Treffer zum 13:10 erzielt hatte, in der 28. Minute die Rote Karte sah, passte ins Bild.
Nach der ersten Standortbestimmung heißt es nun, den Fokus auf die Saison-Heimpremiere am kommenden Samstag zu legen, wenn um 20 Uhr der TV Bittenfeld II in der Sandweierer Rheintalhalle gastiert.
Für den TVS spielten: Andreas Uttke, Dominik Horn, Dominik Merz (Tor); Franz Henke 2, Jeremias Seebacher, Sebastian Wichmann, Matthias Seiter 1, Tim Krauth, Lukas Veith 2, Jascha Lehnkering 1, Mirco Schlageter, Andre Ockert 6/2, Maximilian Strüwing 2, Maximilian Vollmer 3, Ben Veith 6.
Tore für Willstätt: Jan-Philipp Valda 9, Maximilian Hartz 4, Dinko Dodig 4, Yannick Ludwig 3, Noah Streckhardt 3/3, Illia Hreblev 2, Philip Wastl 2, Lucas Limouzin 1, Joffrey Bonnemberger 1.
Oberliga - die Elfte: Packen wir's zusammen an!
TVS 1907 Baden-Baden - Saison 2023/24
hintere Reihe von links: Elias Meier, Lukas Veith, Ben Veith, Matthias Seiter, Mirco Schlageter, Julian Schlager, Sebastian Wichmann;
mittlere Reihe von links: Simon Riedinger (Sportlicher Leiter), Frank Zink (Torwart-Trainer), Sandro Catak (Chef-Trainer), Kai Wilke (Physio), Johannes Henke (Stellv. Sportlicher Leiter), Dieter Jurack (Vorsitzender Förderverein);
vordere Reihe von links: Andre Ockert, Jeremias Seebacher, Tim Krauth, Dominik Horn, Andreas Uttke, Franz Henke, Max Mitzel, Maximilian Strüwing;
es fehlen: Marius Merkel (Co-Trainer), Laura Metz (Co-Physio), Dominik Merz, Maximilian Vollmer und Mike Bächle. Foto: Raymund Kunz
Die Situation vor der neuen Runde
Als Meister verabschiedete sich der TV Sandweier im Jahr 2011 aus der Handball-Südbadenliga. Seither gehört unser Verein, der mittlerweile als TVS 1907 Baden-Baden auftritt, zum festen Inventar der Baden-Württemberg-Oberliga – mit zwei einjährigen Drittliga-Ausreißern. Und das ist alles andere als selbstverständlich.
Im Gegensatz zur Mehrzahl der badischen und württembergischen Kontrahenten verfügen die Sandweierer nur über ein überschaubares finanzielles Budget. Das Pfund, dass der TVS derweil in die Waagschale werfen kann, ist ein solides familiäres Umfeld. Weitere Pluspunkte sind das begeisterungsfähige Publikum und die Sandweierer Rheintalhalle, die auch in der Dritten Liga zur gehobenen Klasse gehörte.
Fakt ist, dass die Kurstädter am Freitag (20.30 Uhr) ihre insgesamt elfte Oberliga-Saison mit dem südbadischen Derby beim TV Willstätt in Angriff nehmen. Dabei steht die Runde unter besonderen Vorzeichen. Vieles ist neu. Zunächst wird in zwei Neuner-Staffeln gespielt. Die Teams von Platz eins bis vier bestreiten dann die Meister-/Aufstiegsrunde, während es ab Rang fünf gegen den Abstieg geht. „Da heißt es, von Beginn an punkten, punkten, punkten“, sagt TVS-Cheftrainer Sandro Catak.
Während der 39-Jährige in seiner fünften Saison beim TVS in Co-Trainer Marius Merkel (achte Saison) und Torwart-Trainer Frank Zink (13. Saison) ein bewährtes Funktionsteam um sich hat, gab es innerhalb der Mannschaft einen größeren personellen Umbruch. So mussten gleich acht Abgänge verkraftet werden.
„Wir haben auf jeden Fall viel Erfahrung verloren“, sagt Coach Sandro Catak. Auf der anderen Seite konnten sechs Spieler mit Perspektive verpflichtet werden. „Wir haben den Kader verjüngt und sind zuversichtlich, dass es passt“, so Catak. Zwar stand ihm verletzungs- und urlaubsbedingt während der Vorbereitung nicht der komplette Kader zur Verfügung, insgesamt ist der Trainer mit der Arbeit in den vergangenen Wochen aber zufrieden. „Es herrscht ein guter Geist im Team, alle ziehen mit und sind ehrgeizig.“
Eine konkrete Platzierung als Saisonziel nennt Sandro Catak nicht. „Es ist doch klar, dass alle Mannschaften nach Möglichkeit unter die ersten Vier wollen. Bei uns geht es zunächst auch einmal darum, dass wir die Spieler weiterentwickeln. Alles Weitere wird sich ergeben.“ Ähnlich äußert sich der Sportliche Leiter Simon Riedinger: „Das war vor dieser Saison schon ein prägnanter Umbruch. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir das gut lösen werden. Allerdings kann es sein, dass wir etwas Zeit brauchen.“
Die A-Gruppe der Oberliga, der der TVS zugeteilt ist, hält er mit ihren Ex-Bundesligisten (Schutterwald, Willstätt), -Zweitligisten (Herrenberg, Heiningen) und -Drittligisten (Köndringen/Teningen, TVS) sowie Weinsberg, Schwäbisch Gmünd und Bittenfeld II für „sehr stark“. Trotzdem verbreitet er Optimismus: „Wir haben eine gute, kompakte Mannschaft, die meiner Meinung nach in dieser Klasse bestehen kann.“
Im TVS-Lager hofft man auf einen guten Start, der freilich recht anspruchsvoll ist. Nach der Auftaktpartie am Freitag in Willstätt bestreiten die Catak-Schützlinge am 30. September um 20 Uhr gegen den TV Bittenfeld II ihr erstes Saisonheimspiel. Danach geht es am 7. Oktober zum Aufsteiger TuS Schutterwald, der am vergangenen Wochenende mit einem 38:32-Sieg in Herrenberg für die erste Überraschung der laufenden Oberliga-Runde sorgte.
Zugänge: Ben Veith (TV Willstätt), Andre Ockert (SG Heidelsheim/Helmsheim), Andreas Uttke (HBW Balingen/Weilstetten II), Mirco Schlageter (SG Kappelwindeck/Steinbach), Mike Bächle, Dominik Merz (beide HGW Hofweier).
Abgänge: Han Völker (TuS Fürstenfeldbruck), Thilo Hafner (SG Muggensturm/Kuppenheim), Christian Fritz, Jonas Schuster, Markus Koch, Matthias Meßmer, Jascha Lehnkering, Johannes Henke (alle Laufbahnende).
Saisonstart - und gleich ein Knaller
Ausverkaufte Hanauerlandhalle hieß es in der vergangenen Saison im Spiel des TV Willstätt gegen den TVS. Es war eine Zweitligawürdige-Kulisse. Auch diesmal wird mit vielen Zuschauern gerechnet. Foto: Daniel Merkel
Baden-Württemberg-Oberliga
TV Willstätt - TVS 1907 Baden-Baden
Wann: Freitag, 22. September 2023, 20.30 Uhr
Wo: Hanauerlandhalle Willstätt
Mit einem Knaller beginnt für unsere Oberliga-Mannschaft die Saison 2023/24. Die Schützlinge von Trainer Sandro Catak müssen an diesem Freitag beim südbadischen Rivalen TV Willstätt antreten. Während der TVS am vergangenen Wochenende noch pausierte, war Willstätt bereits im Einsatz. Bei der SG Köndringen/Teningen spielten die Hanauerländer 25:25 unentschieden, wobei der Ausgleich für Willstätt erst in der letzten Sekunde fiel.
Beide Mannschaften hatten nach der vergangenen Runde einen personellen Umbruch zu verzeichnen. Das erklärte Ziel von Ex-Bundesligist Willstätt ist der Wiederaufstieg in die Dritte Liga, aus der man zusammen mit dem TVS im vergangenen Spieljahr abgestiegen ist. Für unsere Sandweierer geht es in erster Linie darum, schnell in der neuen Liga Fuß zu fassen. Dass Willstätt im Derby favorisiert ist, nimmt den Druck von unserem Team.
Appell an die Fans: Zeigt Farbe, kommt alle in grün und weiß in die Hanauerlandhalle und zeigt so eure Verbundenheit mit unserer Mannschaft.
Und noch etwas: Aufpassen! In der verkehrsberuhigten Ortsmitte Willstätt wird geblitzt. Es gilt Tempo 20. Wer schneller fährt, riskiert ein Bußgeld und das muss nun wirklich nicht sein!
Weitere Spiele unserer Mannschaften:
Landesliga Nord: TuS Ottenheim - TVS 1907 Baden-Baden II, Sonntag, 17.30 Uhr
Mit einem schweren Auswärtsspiel startet unsere zweite Mannschaft am Sonntag in die neue Runde. Der TuS Ottenheim gehört zum erweiterten Kreis der Titelanwärter. Trotzdem wird der TVS natürlich versuchen, die Punkte aus der Ortenau mit nach Hause zu bringen.
Heimspiele in der Rheintalhalle:
Bezirksklasse: TVS 1907 Baden-Baden III - SG Muggensturm/Kuppenheim II, Samstag, 20 Uhr
Erstmals bestreitet die III. Mannschaft ein Spiel in der Bezirksklasse. Der Aufsteiger erwartet gleich einen starken Gegner, nämlich die Reserve aus Muggensturm/Kuppenheim. Man darf gespannt sein, wie sich das Team von Trainer Holger Fauth in der neuen Umgebung schlägt.
Kreisklasse A:
TVS 1907 Baden-Baden IV - SG Muggensturm/Kuppenheim III, Samstag, 18.15 Uhr
Premiere für die vierte Mannschaft des TVS. Das neu gegründete Team erwartet zum Auftakt die Dritte aus Muggensturm/Kuppenheim. Wir hoffen auf eine gelungene Debüt-Vorstellung.
Bezirksklasse Frauen:
SG Baden-Baden/Sandweier II - SG Muggensturm/Kuppenheim, Samstag, 16.30 Uhr
C-Mädchen:
SG BB/Sandweier - SG Muggensturm/Kuppenheim, Samstag, 15 Uhr
E-Mädchen:
SG BB/Sandweier - SG Muggensturm/Kuppenheim, Samstag, 13.30 Uhr
F-Jugend-Turnier in der Rheintalhalle: u.a. mit SG BB/Sandweier I und II, Samstag ab 10 Uhr
Dennis Eisele und Elias Meier - das neue A-Jugend-Trainergespann
Dennis Eisele (rechts) und Newcomer Elias Meier bereiten die A-Jugend auf die neue Saison vor. Foto: Daniel Merkel
18. September 2023. Für die männliche A-Jugend der SG Baden-Baden/Sandweier beginnt die Saison in der Bezirksklasse am Sonntag, 15. Oktober, um 16 Uhr mit dem Heimspiel gegen die HSG Hardt. Bis dahin möchte Trainer Dennis Eisele, der in seine zweite Saison als SG-Jugendcoach geht, seine Jungs auf Vordermann bringen.
Unterstützt wird er dabei von Elias Meier, Kreisläufer der Oberliga-Mannschaft des TVS 1907 Baden-Baden. Elias hat erste Erfahrungen im Trainergeschäft als FSJler bei der SG Pforzheim/Eutingen gesammelt und kann darauf in der SG aufbauen. Er ist der Nachfolger von Walter Putschler, der in der vergangenen Runde an der Seite von Dennis Eisele stand.
Das Trainer-Duo muss sich mit der neuformierten SG-Mannschaft in der Bezirksklasse starker Konkurrenz stellen. Die Gegner heißen: SG Meißenheim/Nonnenweier, HSG Renchtal, JSG Zego, JSG Panthers/Murg, HSG Ortenau Süd, SG JHA Baden II, SG Gutach/Wolfach und HSG Hardt.
„Natürlich hoffen wir auf einen Platz ziemlich weit vorne“, sagen Dennis und Elias unisono, wobei es ihnen vor allem auch darum geht, die Spieler an den Seniorenbereich heranzuführen. „Wir hoffen, dass es uns gelingt, die Jungs soweit zu formen, dass sie in den verschiedenen Männer-Mannschaften einen entsprechenden Platz finden.“
Da der komplette Kader der B-Jugend in die A-Jugend eingegliedert wurde, steht in der Saison 2023/24 ein zahlenmäßig starkes Aufgebot zur Verfügung. Das wirkt sich nicht zuletzt auf die Arbeit im Training aus, das nun effektiver gestaltet werden kann.
Dass neben der konzentrierten Ausbildung der Talente der Spaß an der gemeinsamen sportlichen Betätigung nicht zu kurz kommen soll, versteht sich von selbst.
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