Noch einmal Herrenberg
TVS-Keeper Matthias Meßmer hielt gegen Herrenberg nicht nur sein Tor sauber, sondern trug sich auch in die Torschützenliste ein. Fotos: Raymund Kunz
16. November 2021. Mit dem jüngsten 31:24-Heimsieg glich der TVS 1907 Baden-Baden/TV Sandweier die Oberliga-Bilanz gegen die SG H2Ku Herrenberg aus. In den insgesamt sechs Vergleichen mit dem ehemaligen Zweitligisten gab es für den TVS drei Siege und drei Niederlagen. Zweimal verlor unsere Mannschaft dabei gegen die SG zu Hause mit jeweils 28:32 (Saison 2016/17 und 2017/18). In der Saison 2016/17 unterlag der TVS auch in Herrenberg (31:36). Die letzten drei Spiele gingen allerdings an unsere Mannschaft. In der Oberliga-Meistersaison 2017/18 gewann der TVS in Herrenberg mit 30:26. Am 15. Dezember 2019 setzte sich unser Team erneut in Herrenberg durch (27:26). Am vergangenen Sonntag war nun der dritte Sieg gegen den renommierten Gegner aus Württemberg fällig.
Für Herrenbergs Trainer Fabian Gerstlauer ist die Sandweierer Rheintalhalle kein gutes Pflaster. Im Trikot des TV Flein unterlag er am 30. November 2013 mit seiner früheren Mannschaft dem TV Sandweier deutlich mit 22:42. Es ist bis heute der höchste Sieg des TVS in der Oberliga. Die Partie stand damals für die Gäste aus Flein unter besonderen Vorzeichen. In der Woche vor dem Spiel hatte sich praktisch die komplette Stammmannschaft aufgrund von Unstimmigkeiten mit der Vereinsführung abgemeldet, so dass der TV Flein mit einer verstärkten A-Jugend auflief. Bester Torschütze auf Sandweierer Seite war beim Rekordsieg Christian Fritz, der 13 Treffer erzielte. Am Sonntag legte er gegen seinen ehemaligen Verein Herrenberg, für den er von 2010 bis 2012 spielte, fünf Tore nach.
Auch gegen Herrenberg konnte sich wieder ein TVS-Torhüter in die Torschützenliste eintragen. War es im Heimspiel gegen Konstanz II Dominik Horn, der mit einem Weitwurf traf, erwies sich gegen Herrenberg Matthias Meßmer als treffsicher. In der 39. Minute setzte er den Ball zum 23:13-Zwischenstand ins verlassene Herrenberger Tor. In der Saison 2019/20 erzielte er schon einmal - gegen Fellbach - ein Tor. Die vereinsinterne Oberligatorhüter-Torschützenliste führt weiterhin Dominik Horn mit drei Treffern an. Es folgen Matthias Meßmer und Thilo Hafner (je 2) vor dem einmal erfolgreichen Julian Bissinger.
Maximilian Vollmer war von der Herrenberger Abwehr nicht zu halten und erzielte acht Tore.
In der Abwehr um Julian Schlager und Jascha Lehnkering (rechts) wurde der Grundstein zum TVS-Sieg gelegt.
Jonas Schuster gefiel mit drei Toren und reihenweise guten Anspielen, wobei der Kempatrick mit Julian Schlager herausragte.
Oberliga: Demonstration der Stärke
Daran kann man sich gewöhnen: Nach dem überzeugenden Sieg gegen Herrenberg bat unsere Mannschaft wieder einmal zum Siegerkreistanz. Foto: Daniel Merkel
Baden-Württemberg-Oberliga - Saison 2021/22:
6. Spieltag
TVS 1907 Baden-Baden - SG H2Ku Herrenberg 31:24 (16:7)
Unsere Mannschaft ist in der Spur. Gegen den ehemaligen Zweitligisten SG H2Ku Herrenberg feierte der TVS vor 450 begeisterten Zuschauern in der Sandweierer Rheintalhalle einen völlig ungefährdeten 31:24-Erfolg und weist nun nach dem dritten Sieg in Folge 8:4 Punkte auf. Damit kann der Blick in die vordere Tabellenregion der Baden-Württemberg-Oberliga gerichtet werden.
Den Grundstein für den klaren Erfolg legten die Schützlinge von Cheftrainer Sandro Catak mit einer phänomenalen Abwehrleistung in der ersten Halbzeit. Beim 16:7-Pausenstand war bereits die Vorentscheidung gefallen. Es war bis dahin eine Demonstration der Stärke des Heimteams.
Der TVS mit dem überragenden Torhüter Matthias Meßmer, der sich mit einem Weitwurf auch in die Torschützenliste eintragen konnte, dominierte von Beginn an. Julian Schlager erzielte in der 21. Minute den Treffer zum 11:2, womit die Weichen frühzeitig gestellt waren.
Die SG H2Ku Herrenberg fand gegen die von Jascha Lehnkering und Franz Henke organisierte Abwehr kein Mittel und kam erst in der 22. Minute zum dritten Tor. Ein ums andere Mal gelang es dem vorgezogen agierenden Julian Schlager, den Gäste den Ball abzujagen und schnelle Gegenangriffe einzuleiten.
Auch im Positionsspiel hatte der TVS klare Vorteile. Spielmacher Maximilian Vollmer knüpfte dabei nahtlos an seine jüngsten Top-Leistungen an. Er brachte nicht nur seine Mitspieler immer wieder in eine gute Wurfposition, sondern war mit acht Treffern auch der beste Werfer auf dem Feld.
Nach dem Wechsel verwaltete der TVS den Vorsprung und wechselte kräftig durch, ohne dass der Sieg in Gefahr geraten wäre. Zeitweise betrug der Vorsprung zehn Treffer, so beim 22:12 (38.) und 25:15 (43.).
Ein Lob auch an die Schiedsrichter Dirk Baustert und Sebastian von Briel, die eine souveräne Leistung boten.
Für die Gäste spricht, dass sie trotz des klaren Rückstandes nie aufgaben und bis zum Schluss um eine Resultatsverbesserung bemüht waren. Eine echte Siegchance hatte Herrenberg freilich in keiner Phase der Partie.
Bravo Jungs für diese Leistung!!!
Für den TVS spielten: Matthias Meßmer (1), Dominik Horn (im Tor); Franz Henke, Johannes Henke, Jeremias Seebacher, Matthias Seiter, Christian Fritz (5/1), Han Völker, Max Mitzel (5), Maximilian Vollmer (8), Maximilian Strüwing (2/1), Jonas Schuster (3), Jascha Lehnkering (3), Julian Schlager (4).
Oberliga-Atmosphäre in der Sandweierer Rheintalhalle. Foto: Fabian Hochstuhl
Südbadenliga: Kantersieg der Zweiten in Ottenheim
Handball-Südbadenliga - Saison 2021/22
8. Spieltag:
TuS Ottenheim - TVS 1907 Baden-Baden II 27:38 (16:19)
Ja, richtig gelesen: Unsere zweite Mannschaft landete in Ottenheim einen Kantersieg. Nach dem Erfolg im Hinspiel vor einer Woche gegen denselben Gegner zeigte das Sandweierer Südbadenliga-Team, dass dies kein Zufall war.
Die Vorentscheidung fiel bereits früh nach dem Seitenwechsel, als der TVS die 19:16-Halbzeitführung auf 22:16 ausbaute und den Gastgeber danach mehr oder weniger deutlich auf Distanz hielt. Bester Werfer beim TVS war Simon Bornhäußer, der 13/3 Treffer erzielte.
Im Ottenheimer Pressebericht heißt es unter anderem: "Ganz anders agierte der TVS, der zudem jene Motivation an den Tag legte, die man vom TuS vor den eigenen Zuschauern erwartet hatte. Schnörkellos mit konsequentem Zug zum Tor wurde immer wieder der Weg durch die Defensive Ottenheims gefunden, und wenn nicht, durfte Simon Bornhäuser von neun Metern ungehindert abschließen. Noch vor der Pause drehten die Gäste ein 13:15 zur 19:16-Pausenführung, die nach dem Wechsel auf 22:16 erhöht wurde. Die Hausherren kamen zwar noch einmal auf drei Treffer heran, auf ein Aufbäumen gegen die Niederlage warteten die Fans jedoch vergeblich. Die Baden-Badener Reserve gewann somit hochverdient auch das zweite Aufeinandertreffen binnen einer Woche."
Nach der Partie hat im Übrigen Ottenheims Trainer Heiko Rogge seinen Rücktritt angeboten. Allerdings möchte der Verein die Zusammenarbeit mit dem Coach fortsetzen.
Für den TVS II spielten: Dirk Walter, Jörgen Armbrüster (Tor); Alex Maug 2, Luca Hable 3, Max Kuypers 1, Markus Raster, Maik Holfelder, Simon Bornhäußer 13/3,Daniel Grimm 1, Philipp Kinz 1/1, Marvin Schulz 4, Philip Schulz 6, Xaver Bastian 4, Joel Kraus 3.
Alles zum Oberliga-Heimspiel des TVS am Sonntag (17 Uhr) gegen die SG H2Ku Herrenberg
Als die SG H2Ku Herrenberg um Cornelius Maas (links) und Sascha Marquardt das letzte Mal in der Rheintalhalle antrat, war Daniel Grimm (Mitte) noch der TVS-Spielmacher. Der Routinier spielt mittlerweile wieder in der Zweiten, die am Samstag (20 Uhr) beim TuS Ottenheim den Hinrundensieg wiederholen möchte. Foto: Hans-Jürgen Collet
Die Lage in der Oberliga: Das Tabellenbild in der Baden-Württemberg-Oberliga ist derzeit noch etwas verzerrt. So haben beispielsweise der TSV Heiningen und der TuS Steißlingen bereits acht Spiele absolviert, während unsere Mannschaft erst fünfmal im Einsatz war. Erste Tendenzen sind aber auszumachen. So hat der TSV Weinsberg in seinen sieben Partien 13:1 Punkte gesammelt und sich damit an der Spitze schon ein kleines Polster verschafft. Einerseits hat Weinsberg bereits fünf Heimspiele absolviert, andererseits haben die Württemberger bei den beiden Auswärtssiegen in Schutterwald (42:34) und Köndringen/Teningen (35:29) gezeigt, dass mit ihnen auch in der Fremde zu rechnen ist.
Das Gegenstück zu Weinsberg ist der TSV Schmiden, der seine sieben Spiele allesamt verloren hat und mit 0:14 Zählern das Tabellenende ziert. Die übrigen 14 Mannschaften liegen noch relativ eng beieinander. Jeder kann jeden schlagen: so die Erkenntnis aus dem bisherigen Saisonverlauf.
Die Sandweierer Handballer, der TVS 1907 Baden-Baden, nehmen mit 6:4 Punkten Rang zehn ein, wobei zu registrieren ist, dass nur der Tabellenführer Weinsberg weniger Minuspunkte auf dem Konto hat als der TVS.
Dies alles ist freilich nur eine Momentaufnahme. Schon nach dem aktuellen Spieltag, der einige interessante Partien aufweist, kann die Oberliga-Welt bereits wieder ganz anders aussehen.
Unsere Gäste: Seit fast 30 Jahren bilden die Vereine TV Haslach, VfL Herrenberg und HSV Kuppingen/Oberjesingen eine Spielgemeinschaft. Nach dem „Probebetrieb“ in den Spielzeiten 1991/92 und 1992/93 wurde am 1. Juli 1993 die SG Haslach/Herrenberg/Kuppingen (jetzt SG H2Ku Herrenberg) gegründet. In der Saison 2010/11 spielte die SG in der Zweiten Bundesliga. Unser Torjäger und Co-Kapitän Christian Fritz gehörte damals zum SG-Kader. Ab 2011/12 ging es in der Dritten Liga weiter, die man nach der Saison 2015/16 in Richtung Oberliga verlassen musste. Aktuell belegt die Mannschaft von Trainer Fabian Gerstlauer, die vor der Saison nach einigen Abgängen neu formiert wurde, mit 8:6 Punkten den fünften Platz. Die Frauen der SG H2Ku Herrenberg kämpfen in der Zweiten Bundesliga um Punkte.
Heimatkunde: Die Große Kreisstadt Herrenberg mit ihren rund 33.000 Einwohnern liegt rund 30 Kilometer südwestlich von Stuttgart und 20 Kilometer westlich von Tübingen im Landkreis Böblingen. Weithin sichtbar ist die Hauptsehenswürdigkeit, die Stiftskirche auf dem Schlossberg, um die dicht gedrängt mittelalterliche Häuser angeordnet sind.
Die bisherigen Vergleiche: Die beiden Mannschaften standen sich bislang fünfmal gegenüber. In der Saison 2016/17 gewann Herrenberg in Sandweier mit 32:28 und zu Hause mit 36:31. In der Saison 2017/18 setzte sich Herrenberg in Sandweier erneut mit 32:28 durch, das Rückspiel konnte dann der TVS mit 30:26 für sich entschieden. Unsere Mannschaft gewann auch den bis dato letzten Vergleich der beiden Kontrahenten am 15. Dezember 2019. Damals siegte der TVS in Herrenberg knapp mit 27:26. Das Rückspiel fiel Corona zum Opfer. Auch in der vergangenen früh abgebrochenen Saison 2020/21 verhinderte Corona ein Aufeinandertreffen der beiden Teams.
Das Personal: Linkshänder Jonas Schuster kehrt nach krankheitsbedingter Pause ins TVS-Team zurück. Auch Jeremias Seebacher stößt nach auskurierter Bänderverletzung wieder zum Kader.
Deutscher Polizei-Meister: Franz und Johannes Henke, waschechte Sandweierer und seit vielen Jahren Stützen unseres Teams, sicherten sich in Hannover mit der baden-württembergischen Auswahl die deutsche Polizeimeisterschaft. Im Endspiel wurde die Vertretung von Nordrhein-Westfalen mit 31:25 bezwungen. Dazu gratulieren wir den Henke-Brüdern recht herzlich!
Das weitere Programm: Für unsere Mannschaft geht es im November Schlag auf Schlag weiter. Am Samstag, 20. November, gastiert der TVS beim TV Bittenfeld, ehe am Mittwoch, 24. November, um 20.30 Uhr der TSV Zizishausen in der Sandweierer Rheintalhalle gastiert. Die englische Woche beendet der TVS am Samstag, 27. November, mit einem weiteren Heimspiel gegen den TSV Heiningen.
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