Sandro Catak, Trainer des Handball-Drittligisten TVS 1907 Baden-Baden, war auch noch Tage nach dem 29:29 seiner Mannschaft beim EHV Aue vom Geschehen in Sachsen beeindruckt. „Ich kann es immer noch nicht so richtig glauben, wie cool wir vor den mehr als 1.000 Zuschauern aufgetreten sind“, sagte der Coach, der mittlerweile den Blick aber auf die kommende Bewährungsprobe gerichtet hat – und diese hat es ebenfalls in sich.
Die Sandweierer geben am Samstag (20 Uhr) ihre Visitenkarte beim nächsten Traditionsclub, dem VfL Pfullingen, ab. Die Württemberger, zeitweise in der Bundesliga am Start, stellen eines der spielstärksten Drittliga-Teams. Allerdings fehlt den Schützlingen von Trainer Florian Gerstlauer mitunter die Konstanz. Licht und Schatten wechseln. So gab es zuletzt nach einem imponierenden 37:31-Heimsieg gegen Horkheim eine 33:38-Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen II.
„Wir schauen nicht so sehr auf den Gegner, sondern vielmehr auf uns. Wenn wir an die Leistung von Aue anknüpfen können, sind wir sicherlich auch in Pfullingen nicht chancenlos“, sagt TVS-Trainer Catak, der auf den privat verhinderten Maximilian Vollmer verzichten muss.
Pfullingens Trainer Fabian Gerstlauer meint: „Der TVS ist ein Gegner mit einer unangenehmen Abwehrspielweise. Wir müssen die technischen Fehler im Angriff geringhalten und zielorientiert angreifen, um die 3-2-1-Abwehr clever und geduldig zu bespielen. Baden-Baden spielt viel Sieben-gegen-Sechs, das wird eine gute Herausforderung, die verhältnismäßig selten in dieser Saison auf uns zukam.“
Möglichweise ergibt sich in der Abstiegsfrage der Dritten Liga eine neue Konstellation. Da Concordia Delitzsch, designierter Meister der Regionalliga Mitteldeutschland, den Verzicht auf den Aufstieg angekündigt und auch der Zweitplatzierte Bad Blankenburg wenig Interesse am Gang nach oben hat, dürfen sich die Drittletzten der vier Dritten Ligen Hoffnungen auf Relegationsspiele machen, was sich für den TVS als Rettungsanker erweisen könnte. Zunächst aber gilt die ganze Konzentration der Partie in Pfullingen, in die man nach der Leistung in Aue mit gestärktem Selbstvertrauen geht.