Das Remis in Aue wurde von unserer Mannschaft wie ein Sieg gefeiert. Fotos: Daniel Merkel
Das konnte nun wirklich niemand erwarten: Unsere Mannschaft sicherte sich beim haushohen Favoriten EHV Aue ein 29:29 und nahm damit einen Zähler mit auf die lange Heimfahrt. Und dieser Punktgewinn war hochverdient. Fast hätte es sogar noch einen Sieg gegeben, der letzte Wurf von TVS-Linkshänder Maximilian Strüwing wurde vom EHV-Keeper aber pariert, wobei niemand hätte meckern können, wenn es in der finalen Szene der Partie einen Siebenmeter für den TVS gegeben hätte.
Sei’s drum: Das Remis in der Lößnitzer Erzgebirgshalle Aue feierten die Gäste wie einen Sieg. Der Vorletzte bot dem Tabellendritten 60 Minuten lang Paroli. Die offiziell 1.021 Zuschauer rieben sich vor allem in der ersten Halbzeit verwundert die Augen, denn nicht der Favorit dominierte, sondern der Außenseiter aus Baden. Zeitweise betrug der Vorsprung der Sandweierer fünf Tore (13:8, 14:9). Die Heimmannschaft kam erst ab der 25. Minute allmählich in die Gänge, verkürzte auf 13:14 und zur Halbzeit auf 14:15.
In der zweiten Hälfte schien die Begegnung zunächst den erwarteten Verlauf zu nehmen. Der EHV Aue kam nun leichter zu seinen Toren, glich zum 19:19 (39.) aus und ging kurz darauf mit 20:19 in Führung. 22:20 (42.), 23:21 (46.) und 24:23 (48.) waren weitere Zwischenstände.
Danach entwickelte sich ein Krimi, in dem der TVS zum 24:24 (48.) ausglich, dann erneut 25:27 (51.) und 26:28 (53.) in Rückstand geriet, um in der 57. Minute durch Jeremias Seebacher selbst wieder mit 29:28 in Front zu ziehen. Gut drei Minuten vor Schluss glich Paul Bones zum 29:29 aus. In der Schlussphase war TVS-Torhüter Dominik Horn unüberwindlich und wurde damit zu einem entscheidenden Faktor.
Am Ende stand ein insgesamt gerechtes Unentschieden, das von den Kontrahenten unterschiedlich bewertet wurde. Während die Auer Verantwortlichen nicht mit harter Kritik an ihrer Mannschaft sparten (Anmerkung: Solche negativen Töne gegenüber der eigenen Mannschaft hat‘s in Sandweier noch nie gegeben), lobte TVS-Trainer Sandro Catak seine Schützlinge: „Das war grandios, was das Team geleistet hat. In Aue vor solch einer Kulisse zu bestehen und auch nach dem Rückstand derart cool zu bleiben, verdient allerhöchsten Respekt. Ich bin total stolz auf meine Mannschaft.“ Sandro Catak weiter: „Für den Verein ist das Remis in Aue ein historisches Ereignis. Ein absoluter Höhepunkt.“ Und damit lag er völlig richtig.
Es war eine insgesamt herausragende mannschaftlich geschlossene Leistung, wobei vor allem Jeremias Seebacher (8) und Mirco Schlageter (7) als erfolgreichste Torschützen im Angriff die Akzente setzten. Jeremias Seebacher wurde am Ende folgerichtig als bester TVS-Spieler ausgezeichnet. Der Steinbacher war offensichtlich hochmotiviert, wozu sicherlich auch die Begleitumstände der Partie beigetragen haben. Die TVS-Mannschaft reiste einen Tag früher an, übernachtete in Chemnitz und nahm das positive Gemeinschaftserlebnis in die Erzgebirgshalle mit. „Das war schön, wie früher in der Schule auf einer Klassenfahrt“, meinte Jeremias Seebacher, der neben dem Punkt zudem ein vom Gastgeber spendiertes Rasier-Set mit nach Hause brachte.
Der TVS spielte mit: Dominik Horn, Dominik Merz (Tor); Jeremias Seebacher 8, Sebastian Wichmann. Matthias Seiter, Max Mitzel, Elias Dörflinger, Andre Ockert 1/1, Tim Krauth 6, Julian Schlager 3, Elias Meier 1, Mirco Schlageter 7, Maximilian Strüwing 3/1.
Ganz voll war's zwar nicht, mit mehr als 1.000 Zuschauern war die Lößnitzer Erzgebirgshalle aber gut besucht.
Als bester TVS-Spieler wurde Jeremias Seebacher ausgezeichnet.