Wir gratulieren Helmut Ullrich zum 89. Geburtstag und bedanken uns für die Ballspende. Rechts: Karl-Heinz Raster vom Förderverein. Foto: Daniel Merkel
Am vergangenen Freitag gab’s für Helmut Ullrich Geschenke zum 89. Geburtstag, einen Tag später war er selbst in der Rolle des Schenkenden. Helmut spendete den Spielball zum Drittliga-Spiel des TVS gegen den TSB Heilbronn-Horkheim. Dafür bedanken wir uns recht herzlich bei dem ehemaligen Handballer des TV Sandweier, der am Rande der Partie einiges aus vergangenen Tagen zu erzählen hatte.
Wie das früher so üblich war, wechselte Helmut Ullrich von der TVS-Turnabteilung zu den Handballern über, wo Anfang der 1950er-Jahre ausschließlich Großfeld-Handball gespielt wurde. „Wir waren damals in der Jugend nicht schlecht, hinter dem SC Baden-Baden die Nummer zwei“, sagt er. Und: „Auf der Pritsche des Eichelberger-Holzvergaser-Lkws sind wir zu den Auswärtsspielen gefahren. Alle Mann hinten drauf. Ins Murgtal und überall hin. Runtergefallen ist da nie einer.“
Da der Ur-Sandweierer sehr laufstark war, wurde er sowohl in der Abwehr als auch im Angriff eingesetzt, wo sich jeweils immer nur sechs der zehn Feldspieler einer Mannschaft aufhalten durften. „Ich hatte so einen speziellen Drehwurf, ich war kein Torjäger, eher der Zuspieler“, berichtet er.
„Einen Trainer hatten wir damals nicht, die älteren Spieler haben gesagt, was mir machen. So lief das.“ Einmal lief es jedoch nicht so, wie sich Helmut Ullrich das vorgestellt hatte. „Vor einem Spiel gegen den TV Geroldsau wurde bei der Spielerversammlung freitags in der Blume klar gesagt, dass ich spiele. Am Spieltag am Sonntag hieß es dann plötzlich, dass ich nicht eingesetzt werde. Das war nicht in Ordnung.“ Das Ende vom Lied: Helmut folgte Ewald Straub (ebenfalls eine Sandweierer Handball-Legende), der damals für Geroldsau aktiv war, ins Grobbachtal. Dort musste er dann nach einiger Zeit aus gesundheitlichen Gründen mit dem Handballsport aufhören.
Der Ärger ist freilich längst verflogen. Helmut Ullrich ist zum TV Sandweier zurückgekehrt – als treuer Zuschauer und Fan. Seit Jahrzehnten unterstützt er die TVS-Handballer, erlebte hautnah auf den Rängen den Höhenflug in der 1970er- und 1980-er Jahren, betrauerte Abstiege, freute sich über Wiederaufstiege und ist auch heute noch regelmäßig dabei, wenn unsere Mannschaft in der Rheintalhalle um Drittliga-Punkte kämpft.