Durchatmen nach einer nervenaufreibenden Drittliga-Saison: TVS Cheftrainer Sandro Catak (rechts) und sein Co. Marius Merkel. Foto: Karin Fierhauser-Merkel
Mit einem guten Gefühl zurück in die Baden-Württemberg-Oberliga
Der TVS 1907 Baden-Baden zeigte am letzten Spieltag der Saison 2022/23 als Gast des SV Salamander Kornwestheim noch einmal seine Konkurrenzfähigkeit in der Dritten Liga Süd – allerdings nur in der zweiten Halbzeit. Nach dem 12:19-Pausenrückstand boten die Schützlinge von Trainer Sandro Catak dem Tabellenvierten nach dem Wechsel Paroli, so dass es beim Sieben-Tore-Abstand blieb und schließlich eine finale 30:37-Niederlage zu Buche stand.
Für Coach Catak und sein Team war dies verkraftbar. Catak: „Es war schwierig, nach dem emotionalen Heimfinale in der vergangenen Woche die Konzentration hochzuhalten. Das ist uns erst in der zweiten Hälfte gelungen, in der die Jungs noch einmal gezeigt haben, was in der Mannschaft steckt.“
Allen voran Jeremias Seebacher, der seine überragende Leistung vor 520 Zuschauern mit zehn Feldtoren krönte und sich damit in seiner persönlichen Saisonbilanz auf 110 Treffer verbesserte. Während der TVS auch in der kommenden Runde auf Seebachers Torgefährlichkeit bauen kann, muss man auf den in Kornwestheim ebenfalls überzeugenden Jonas Schuster künftig verzichten. Der Linkshänder, der die Karriere beendet, kam erst in der zweiten Halbzeit aufs Feld und markierte in seiner unnachahmlichen Art fünf Treffer aus dem Rückraum.
Die gute Moral des TVS-Teams wurde im Verlauf des zweiten Abschnitts deutlich, als die Gäste nach dem 20:30-Rückstand (45.) bis zur 51. Minute auf 26:31 verkürzten. Bis zur 56. Minute blieb es bei den fünf Toren Differenz (29:34), ehe sich Kornwestheim noch einmal etwas absetzen konnte.
Letztlich verabschiedete sich der TVS Baden-Baden trotz des Abstiegs mit einem guten Gefühl aus seiner insgesamt zweiten Drittliga-Saison. Mit etwas Glück und weniger Verletzungspech hätten es durchaus mehr als die zwölf Pluszähler werden können, mit denen man immerhin den letztjährigen Oberliga-Meister SG Köndringen/Teningen hinter sich ließ. Trotz begrenzter finanzieller Mittel spielten die Sandweierer in der vom DHB als Profi-Liga eingestuften dritthöchsten deutschen Spielklasse eine ordentliche Rolle mit herausragenden Siegen gegen Pfullingen, die Rhein-Neckar-Löwen II und Balingen-Weilstetten II.
In die kommende Oberliga-Saison 2023/24 wird der Verein aus dem Baden-Badener Stadtteil mit einer neuformierten und verjüngten Mannschaft gehen. Den acht Abgängen aus dem 20-Mann-Kader (Christian Fritz, Jonas Schuster, Thilo Hafner, Markus Koch, Jascha Lehnkering, Matthias Meßmer, Han Völker, Johannes Henke) stehen bislang fünf Zugänge gegenüber. Für das Tor wurden Andreas Uttke (HBW Balingen-Weilstetten II) und Dominik Merz (HGW Hofweier) verpflichtet, hinzu kommen die Feldspieler Mike Bächle (HGW Hofweier), Andre Ockert (SG Heidelsheim/Helmsheim) und Mirco Schlageter (SG Kappelwindeck/Steinbach).
Chef-Coach Sandro Catak, der wie bisher Co-Trainer Marius Merkel und Torwart-Trainer Frank Zink an seiner Seite hat, ist zuversichtlich: „Wir werden auch in der Baden-Württemberg-Oberliga eine ordentliche Mannschaft stellen können. Zwar verlieren wir mit den Abgängen viel Erfahrung, dafür bekommen wir junge, entwicklungsfähige Spieler dazu. In der starken Oberliga wartet eine interessante Saison auf uns, die wir optimistisch angehen.“
Für den TVS spielten: Dominik Horn, Thilo Hafner, Matthias Meßmer (Tor); Jeremias Seebacher 10, Jonas Schuster 5, Sebastian Wichmann 3, Matthias Seiter 3, Max Mitzel 2, Maximilian Strüwing 2, Maximilian Vollmer 1, Christian Fritz 1, Han Völker 1, Jascha Lehnkering 1, Markus Koch 1, Tim Krauth.
Am Samstag kurz vor 20 Uhr führte Christian Fritz als Kapitän den TVS ein letztes Mal aufs Spielfeld. Foto: Daniel Merkel