Das Bild täuscht: Der TVS 1907 Baden-Baden präsentierte sich beim Spitzenspiel in Herrenberg nur phasenweise als geschlossene Einheit. Foto: Daniel Merkel
Die lange Pause hat unserer Mannschaft offensichtlich nicht gut getan. Erstmals seit dem 4. März (27:28-Heimniederlage gegen Köndringen/Teningen) war der TVS am Samstag wieder im Einsatz. Dabei unterlagen die Sandweierer nach einer schwachen Leistung im Verfolgerduell bei der SG H2Ku Herrenberg mit 24:30 (8:15). Um es gleich vorweg zu sagen: Der Sieg der starken Gastgeber war völlig verdient.
Zwar ist der TVS immer noch Tabellenzweiter, Herrenberg liegt aber nur noch zwei Punkte zurück. Immerhin: Nach dem 31:24-Erfolg im Hinspiel hat unser Team den direkten Vergleich mit Herrenberg für sich entschieden, was in der Endabrechnung vielleicht zum Tragen kommen könnte.
Ansonsten gibt es aus Sicht der Gäste von diesem Spiel nicht viel Positives zu berichten. Co-Trainer Marius Merkel, der den erkrankten Chef-Coach Sandro Catak auf der Bank vertrat, meinte: „Das war ein Spiegelbild des Hinspiels. Herrenberg trat so auf, wie wir das in Sandweier getan haben. Das einheimische Team zeigte von Beginn an mehr Emotionen und kaufte dem Gegner sofort den Schneid ab.“
Der erste Angriff der Gastgeber war typisch für den gesamten Spielverlauf. Bei vier, fünf schnellen Pässen der SG H2Ku kamen die Sandweierer Abwehrspieler immer einen Schritt zu spät. Folgerichtig schloss Herrenbergs Maximilian Bröhl zum 1:0 ab. In diesem Stil ging es weiter. Während die Hausherren vor 250 Zuschauern leichtfüßig agierten und zu vielen einfachen Toren kamen, schienen die TVS-Akteure Blei in den Knochen zu haben. Einigen Spielern war deutlich anzumerken, dass sie im Verlauf ihrer Corona-Erkrankung Kräfte gelassen hatten.
So konnte unsere Mannschaft das Spiel nur bis zum 4:3 (7.) offenhalten. Herrenberg zog in der Folge auf 9:3 (15.) davon, womit der weitere Weg vorgezeichnet war. Beim 15:8-Halbzeitstand deutete sich ein Debakel für die Gäste an.
Nach dem Wechsel lief es zunächst etwas besser. Beim 22:17 (44.) keimte im Gästelager leise Hoffnung auf die Wende auf, die aber durch fehlerhafte Aktionen schnell wieder zunichte gemacht wurde. Beim 29:19 (53.) betrug der Vorsprung der Heimmannschaft erstmals zehn Tore.
In der letzten Auszeit appellierte Co-Trainer Merkel noch einmal eindringlich an den Kampfgeist seiner Schützlinge, um wenigsten im direkten Vergleich die Oberhand zu behalten. Und siehe da: In den verbleibenden viereinhalb Minuten ließ der TVS nach dem 30:20 keinen Gegentreffer mehr zu und erzielte selbst noch vier Tore zum 30:24-Endstand. An der insgesamt enttäuschenden Vorstellung des TVS änderte der Schlussspurt freilich nichts.
Ein erfreulicher Aspekt war dann aber doch noch zu verzeichnen. TVS-Torhüter Thilo Hafner feierte in der Schlussphase sein Comeback zwischen den Pfosten und trug maßgeblich dazu bei, dass es wenigstens mit dem direkten Vergleich klappte. Der Routinier parierte unter anderem einen Siebenmeter und erzielte per Weitwurf ins leere Herrenberger Gehäuse den Treffer zum 30:22.
Am Samstag (20 Uhr) geht es für unsere Mannschaft mit dem Heimspiel gegen den TV Bittenfeld weiter. Wenn man die Punkte in der Rheintalhalle behalten möchte, ist eine erhebliche Steigerung notwendig.
Für den TVS spielten: Thilo Hafner 1, Dominik Horn (Tor); Franz Henke, Markus Koch 6, Christian Fritz 4/2, Han Völker 3, Max Mitzel 3, Maximilian Strüwing 3/3, Jeremias Seebacher 1, Sebastian Wichmann 1, Matthias Seiter 1, Maximilian Vollmer 1, Jonas Schuster, Jascha Lehnkering.