Julian Schlager und seinen Mitspielern war gegen Söflingen der unbedingte Siegeswille von der ersten Sekunde an anzumerken. Foto: Raymund Kunz
Es war ein jeder Hinsicht bemerkenswerter Samstagabend. Das erste Pflichtspiel der Sandweierer Oberliga-Handballer nach dem corona-bedingten Abbruch der Runde 2019/20 wurde zu einer spektakulären Veranstaltung. Der TVS 1907 Baden-Baden war gegen die TSG Söflingen motiviert bis in die Haarspitzen und feierte einen letztlich ungefährdeten 29:24-Erfolg. Der BNN-Berichterstatter sah es folgendermaßen:
Vieles war in der Sandweierer Rheintalhalle anders als in normalen Zeiten. So konnten, entsprechend den Hygieneregeln, nur gut 200 Zuschauer das Geschehen vor Ort live verfolgen. Am Ende war es dann aber doch wieder so, wie es die Fans zuvor schon so oft erlebt hatten: Die Spieler des Handball-Oberligisten TVS 1907 Baden-Baden feierten nach 60 Minuten den 29:24(17:12)-Heimsieg gegen die TSG Söflingen.
Das relativ unspektakuläre Ergebnis spiegelt dabei nicht den Verlauf der äußerst intensiv geführten Partie wider. Was der TVS auf dem Spielfeld bot, war mit das Beste, was unter der Regie von Trainer Sandro Catak bisher gezeigt wurde. Dabei ließen sich die Einheimischen auch nicht von den Corona-bedingten äußeren Umstände vom Erfolgsweg abbringen. Im Gegenteil. Selten ging eine Sandweierer Mannschaft von Beginn an so konsequent zu Werke. Dies war freilich auch notwendig, da die TSG Söflingen einen Kader zur Verfügung hat, der Titelansprüche anmelden darf.
In Sandweier wurde der TSG-Express jedoch frühzeitig gestoppt. Coach Catak hatte seinen Schützlingen eine Marschroute verordnet, die sich als goldrichtig erwies. „Söflingen war zuletzt eine Art Angstgegner für uns. In der vergangenen Saison haben wir beide Partien gegen die TSG verloren. Da mussten wir uns diesmal etwas Neues einfallen lassen.“ Gesagt, getan. Der TVS agierte vom Start weg konsequent mit dem siebten Feldspieler - eine taktische Meisterleistung. Die Überzahl im Angriff wurde gnadenlos effektiv ausgenutzt. Damit nicht genug. Gemäß dem Catak-Motto, „Spiele werden in der Abwehr gewonnen“, bauten die Gastgeber um Franz Henke, Julian Schlager und Sebastian Wichmann ein defensives Bollwerk auf, das Söflingen vor größte Probleme stellte. Vor dem starken Torhüter Dominik Horn, der gleich in seiner ersten Aktion einen Siebenmeter parierte, wurde derart leidenschaftlich verteidigt, dass den Gästen der Spaß am Handball genommen wurde.
So entwickelte sich ein Spiel, dem der TVS sofort seinen Stempel aufdrückte. Nach dem schnellen 4:1 wurde der Gegner immer auf Distanz gehalten und spätestens beim 25:16 eine Viertelstunde vor Schluss war die Frage nach dem Sieger weitgehend beantwortet. „Wir sind froh, dass wir endlich wieder spielen dürfen und wollen das einfach genießen“, sagte Coach Catak, dessen Wunsch am ersten Oberliga-Spiel auch gleich in vollem Umfang in Erfüllung gegangen ist.
Tore für Baden-Baden: Fritz 9/4, Schuster 5, Schlager 3, Seiter 3, Franz Henke 3, Mitzel 2, Koch 2, Johannes Henke 2.
Tore für Söflingen: Vesligaj 4, Kraft 4, Schaaf 2, Dürner 2, Salger 2, Fancik 2, Eberhard 2, Klett 2/1, Mayer 2/1, Bär 1, Azevedo 1.