Die Verantwortlichen im baden-württembergischen Handball, darunter auch der aus Niederbühl stammende Präsident des Südbadischen Handball-Verbandes (SHV) Alexander Klinkner, haben folgende Presseinformation vom 16. März 2020 verfasst:
Handball Baden-Württemberg schlägt finanziellen Ausgleich nicht nur für Profi-Teams vor
„Alle Vereine von fiskalischen Zahlungen im Steuerjahr 2020 freistellen“
Der gesamte Spielbetrieb des deutschen Handballs ruht nach den Entscheidungen des Präsidiums des Deutschen Handball-Bundes (DHB) und den Landesverbänden vom vergangenen Donnerstag wegen der Ausbreitung des Corona-Virus bis mindestens 19. April auf allen Ebenen. Eine übergreifende Arbeitsgruppe soll sich nun – ohne zeitlichen Druck – mit spieltechnischen Konsequenzen für die Saison 2019/2020 sowie den eventuell daraus resultierenden Rahmenbedingungen des Spielbetriebs in der Saison 2020/21 beschäftigen. Ein weiterer wichtiger Punkt dieser Beratungen betrifft den finanziellen Ausgleich aller betroffenen Vereine. Die Arbeitsgruppe soll in ihrer Arbeit die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes und der Gesundheits- wie der Sicherheitsbehörden in das Maßnahmenpaket einbeziehen.
„All jene, die sich vorausschauend für den Handball und den Sport im Verein einsetzen möchten, sollten auf allen Ebenen, nicht nur im Profibereich, finanzielle Ausgleiche schaffen“, erklärt Peter Knapp (Oftersheim), der Präsident des Badischen Handball-Verbandes (BHV) und Vorstandsvorsitzender von Handball Baden-Württemberg.
Sein Kollege Alexander Klinkner, Präsident des Südbadischen Handballverbandes (SHV), schlägt vor, „dass alle Vereine – auf Grund der wegfallenden Spiele, Meisterschaften, Bewirtungs- und Festeinnahmen etc. – im Steuerjahr 2020 von allen fiskalischen Zahlungen freigestellt werden sollten“.
Das Präsidenten-Trio weiter: „Das wäre ein Beitrag, der auch den Ehrenamtlichen und Helfern vor Ort massiv helfen würde.“
Wichtig sei es, so Hans Artschwager (Hildrizhausen), der Präsident des Handball-Verbandes Württemberg (HVW), Vize-Präsident des DHB und Sprecher der Landesverbände, dass sich die Verantwortungsträger nicht zu Entscheidungen gedrängt fühlten. „Jetzt benötigen die Entscheider im Präsidium des DHB und den Landesverbänden die notwendige Ruhe, sich mit den Vereinen, aber auch mit den Juristen zu beraten, und das Für und Wider bedacht abzuwägen.“ Für solch gewichtige Entscheidungen sei es schädlich, „wenn Verbands- wie Vereinsvertreter, aber auch die Medien – was oft in unklaren Situationen passiert – mit Dringlichkeitshaltungen taktieren“. Natürlich könnte auch kurzfristig entschieden werden, aber mit der Folge, dass dann nachjustiert, Teile verworfen oder korrigiert werden müssten. „Deswegen beabsichtigen wir, mit mehr Hintergrund und in Ruhe zu agieren“, erklären die drei Landesverbands-Chefs.
Am Donnerstag hatten sich, wie berichtet, das Präsidium des Deutschen Handball-Bundes und alle im deutschen Handball organisierten Vertreter „mit einer kaum für möglich erachteten Einigkeit“ mit der Corona-Krise auseinandergesetzt, Beschlüsse zum Spielbetrieb gefasst und dringende Appelle an die Handball-Familie gerichtet.
Der gesamte Spielbetrieb des deutschen Handballs ruht bis mindestens zum 19. April auf allen Ebenen. „Einen solchen Parforceritt haben die Verantwortungsträger auf allen Ebenen so noch nicht erlebt“, betonen die Präsidenten des BHV, SHV und HVW. „Natürlich ist verständlich, dass die einzelnen Gliederungen nun interessiert sind, wie es weiter geht, wie Spiele gewertet, wie Auf- und Abstieg geregelt und wie die kommende Runde angegangen werden soll.