Experten-Talk in der Neuhausener Egelsee-Sporthalle: Unser Ex-Fitness-Trainer Patrik Maier (links), immer noch nah an der Mannschaft dran, im Gespräch mit Manuel Späth vom Bundesligisten TVB 1898 Stuttgart. Der Zwei-Meter-Mann spielte von 2004 bis 2006 für den TSV Neuhausen/Filder in der Regionalliga, bevor er zu FA Göppingen wechselte und dort zum Nationalspieler avancierte. Der Kreisläufer absolvierte 38 Länderspiele für Deutschland, gewann den EHF-Pokal mit Frisch Auf und wechselte 2017 nach Stuttgart.
Handball-Krimi mit Happy End für den TVS
Der erste Auswärtspunkt in der Dritten Liga war Balsam auf die Wunden unserer Mannschaft, die nach sieben Niederlagen in Folge beim 29:29 in Neuhausen erstmals seit längerer Zeit wieder jubeln durfte. Eigentlich war auch die Partie auf den Fildern schon fast verloren. Knapp zwei Minuten vor Schluss lag der TVS 27:29 hinten – und machte das Unmögliche doch noch wahr. Die Schlussphase erinnerte stark an das Heimspiel gegen die VTZ Saarpfalz, wobei diesmal unsere Mannschaft das glückliche Ende auf ihrer Seite hatte. Zweimal stand dabei Julian Schlager im Mittelpunkt. Zum einen, als er 22 Sekunden vor dem Abpfiff den 29:28- Anschlusstreffer markierte und zum anderen als er beim folgenden Angriff der Gastgeber seinem Gegenspieler den Ball abluchste und zu Johannes Henke weiterspielte. Letzterer machte dann seinem Ruf als Mann für die entscheidenden Tore alle Ehre. In der vergangenen Saison sicherte er dem TVS mit seinem Treffer in der Schlusssekunde gegen Weinsberg die Oberliga-Herbstmeisterschaft. Diesmal war er mit seinem Tor etwas früher dran. Sieben Sekunden vor dem Abpfiff schlug der von JayJay geworfene Ball unhaltbar im Tor der TSV Neuhausen ein.
Trainer Ralf Ludwig meinte nach den nervenaufreibenden 60 Minuten: „Dieser Punkt ist für die Moral ganz wichtig. Wir haben immer an uns geglaubt – bis zum Schluss. Heute war die Leidenschaft vorhanden, die man in einem solchen Spiel braucht.“
Ein Sonderlob verdienten sich die beiden Torhüter Thilo Hafner und Dominik Horn. Thilo hielt über weite Strecken der Partie hervorragend, der gegen Ende eingewechselte Dominik Horn vernagelt sein Gehäuse dann nahezu, parierte unter anderem einen Siebenmeter des überragenden TSV-Spielers Hannes Grundler. Seine größte Tat vollbrachte Dominik, als er beim letzten Neuhausener Angriff kurz vor dem Abpfiff einen Grundler-Wurf unschädlich machte.
Ein Lob des Trainers gab es auch für den unermüdlich ackernden Kreisläufer Nikolaj Unser sowie für Youngster Han Völker, der in Abwehr und Angriff überzeugte. Und da war dann auch noch Christian Fritz, der seine beste Saisonleistung ablieferte. Seine Tore von Rechtsaußen aus spitzem Winkel waren alleine das Eintrittsgeld wert. Um aber in der Dritten Liga zu punkten, muss es auch in der weiteren Mannschaft passen - und das tat es. Angefangen beim dreifachen Torschützen Simon Bornhäußer bis hin zu den Spielern auf der Bank war der gute Teamgeist zu spüren. Dass am Ende ein Remis heraussprang, war letztlich das Resultat einer geschlossenen Mannschaftsleistung.
Für den TVS spielten: Thilo Hafner, Dominik Horn (Tor); Johannes Henke 4, Markus Koch 2, Sebastian Wichmann, Marvin Schulz, Matthias Seiter, Simon Bornhäußer 3, Christian Fritz 9/4, Han Völker 3, Max Mitzel, Jonas Schuster 2, Nikolaj Unser 2, Julian Schlager 4, Maximilian Vollmer.
Tschüss bis zum nächsten Mal. Der Dialog unmittelbar nach Spielschluss könnte folgendermaßen abgelaufen sein. Patrik Maier: "Ich hab' doch gesagt, dass wir mindestens einen Punkt holen." Manuel Späth: "Du verstehst halt doch mehr vom Handball als ich."