Große Kulisse in der Rheintalhalle. An David Fritz lag es mit Sicherheit nicht, dass der TVS gegen Willstätt leer ausging. BNN-Foto: Collet
BNN vom 20. Januar:
Der TV Sandweier hat die Möglichkeit verpasst, seine Ausgangssituation im Abstiegskampf der Handball-Oberliga erheblich zu verbessern. Wie bereits berichtet, unterlag der TVS am Freitag in heimischer Halle dem südbadischen Kontrahenten TV Willstätt mit 30:33(16:15). Damit musste die Mannschaft von Trainer Ralf Abele den Gegner, der momentan einen Abstiegsplatz belegt, bis auf zwei Zähler heranrücken lassen, wobei Willstätt noch ein Spiel weniger ausgetragen hat.
Dabei hatte Sandweier alle Trümpfe in der Hand. Die Rheintalhalle war mit 800 Zuschauern wieder einmal bestens besucht, wobei das Gros der Fans zum Heimteam tendierte. Der TVS fand auch gut ins Spiel hinein und hatte vor dem Wechsel meist leichte Vorteile zu verzeichnen (8:6, 13:11, 15:13, Halbzeitstand 16:15). Hinzu kam, dass die Willstätter Danny Trodler (13.) und Christian Skusa (18.) nach harten Attacken völlig zurecht die Rote Karten sahen und die Wechselmöglichkeiten des Gastes damit sehr beschränkt waren. Dieser Nachteil sollte sich aber als großer Vorteil des Gastes erweisen. TVW-Trainer Michael Bohn formiert sein Team um, brachte Gerrit Bartsch auf der Mitte und ließ im Rückraum Dominik Höll und Marco Schlampp wirbeln. Der Ex-Sinzheimer Höll und der Ex-Durmersheimer Schlampp, der im Dezember aus Knielingen nach Willstätt zurückgekehrt ist, waren von der Sandweierer Abwehr nicht unter Kontrolle zu bringen. Vor allem Linkshänder Höll erwischte einen Sahnetag und war mit zwölf Treffern erfolgreichster Werfer auf dem Feld.
Den Sandweierer Akteuren war das Bemühen um ein positives Ergebnis nicht abzusprechen, allerdings fehlte gerade in der entscheidenden Phase der letzte Biss. Lediglich der unermüdlich kämpfende David Fritz, der erstmals nach seiner Verletzung wieder mitwirkte, verdiente sich die Bestnote. Beim 21:20 (42.) lag Sandweier letztmals in Führung, spätestens beim 27:30 (57) zeichnete sich die Niederlage ab. Zwar kam der TVS noch einmal auf 28:30 heran und hatte danach die Chance zum Anschlusstreffer. Als diese Möglichkeit aber vergeben war und Willstätt zwei Treffer zum 28:32 nachlegte, war die Partie gelaufen.
Der TV Sandweier muss nun versuchen, in den nächsten Spielen gegen die Mitstreiter im Abstiegskampf, Langenau/Elchingen, Wangen und Heddesheim, zu punkten, ansonsten wird es schwer werden, die Oberliga zu halten.
Tore für Sandweier: Christian Fritz 7/4, Schuster 7, David Fritz 6, Mitzel 5, Grimm 2, Hochstuhl 2, Franz Henke 1; für Willstätt: Höll 12, Schlampp 7, Weidtmann 3, Bartsch 3/1, Knezovic 2, Skusa 2, Halmagyi 2, Trodler 1, Finkbeiner 1.