Kein Durchkommen: Gegen die TVS-Abwehr um Sebastian Wichmann (von links) Franz Henke und Simon Bornhäußer hatten es die Herrenberger Angreifer äußerst schwer. Fotos: Elmar
Der TVS 1907 Baden-Baden setzte seine Erfolgsserie in der Handball-Oberliga fort. Der Spitzenreiter gewann in überzeugender Manier bei Verfolger SG H2Ku Herrenberg mit 30:26 (15:12) und festigte damit die Führungsposition. Es war der fünfte Sieg in Folge für die Sandweierer, die von Beginn an in bestechender Manier auftrumpften.
Vor rund 600 Zuschauern, darunter zahlreiche TVS-Schlachtenbummler, legten die Gäste schon in der Anfangsphase den Grundstein zum Sieg. Nach fünfeinhalb Minuten stand es bereits 5:0 für den TVS. Zwei Treffer resultierten dabei aus Weitwürfen ins leere Herrenberger Tor. Zunächst zielte Torhüter Dominik Horn genau, ehe Johannes Henke aus der Distanz erfolgreich war.
Die Einheimischen waren vom Blitzstart des TVS Baden-Baden offensichtlich geschockt und fanden in keiner Phase zu ihrem Rhythmus. Dies wiederum hing entscheidend mit der erstklassigen Abwehrarbeit der Gäste zusammen. Sebastian Wichmann leistete im TVS-Deckungszentrum Schwerstarbeit und sorgte im Verbund mit seinen Mitspielern dafür, dass sich Herrenberg jedes einzelne Tor hart erkämpfen musste. „Was wir heute in der Defensive geleistet haben, war hervorragend“, lobte Marius Merkel, der auf der Bank das Sagen für den aus privaten Gründen verhinderten Cheftrainer Ralf Ludwig hatte. Doch nicht nur in der Abwehr agierten die Gäste auf hohem Niveau. Auch im Angriff verdienten sich die Akteure Bestnoten. Einmal mehr spielte der TVS Baden-Baden seine in der Vergangenheit oft genug unter Beweis gestellte Stärke aus. Auch in hektischen Phasen bewahrte die Mannschaft die Ruhe. Hinzu kam, dass Merkel mit seinen Einwechslungen ein glückliches Händchen hatte. Alle Spieler, die er aufs Feld brachte, fügten sich nahtlos ein und setzten umgehend Akzente. „Mir war klar, dass wir die bessere Bank haben“, so Merkel. Diese Einschätzung erwies sich als richtig. Letztlich feierte der TVS einen ungefährdeten Sieg. Nach dem 7:13 (21.) kam Herrenberg bis zur Pause zwar auf 12:15 heran, war im zweiten Abschnitt beim 13:20 (36.) aber praktisch schon geschlagen. Beim 19:28 (47.) bahnte sich sogar ein Debakel für das Heimteam an. Dem TVS-Angriffswirbel hatte Herrenberg nichts entgegenzusetzen.
Erst nach dem 22:30 (55.) ließ der Gast die Zügel etwas schleifen, was die SG zur Ergebniskosmetik nutzte. Dies wiederum konnte die Feierlaune beim Spitzenreiter nicht trüben. Herrenbergs Trainer Alexander Job erkannte nach dem Abpfiff an: „Die Gäste waren auf allen Positionen besser besetzt.
Tore für Baden-Baden: Fritz 8/5, Bornhäußer 5, Jolibois 4, Schuster 3, Franz Henke 3, Seiter 2, Koch 1, Unser 1, Johannes Henke 1, Grimm 1, Horn 1; für Herrenberg: 8/4, Rau 4, Zürn 4, Fuhrmann 3, Marquardt 2, Maas 2, Seeger 1, Böhm 1, Kussmann 1.
Geballte Kampfkraft: TVS-Kreisläufer Nikolaj Unser beschäftigte die Herrenberger Defensive.