Zufälle gibt's:
Am 20. November 2011 erwartet der TV Sandweier den TB Kenzingen zum Oberliga-Heimspiel.
Am 20. November 1976, vor genau 35 Jahren, standen sich der TV Sandweier und der TB Kenzingen in einem Punktspiel der Handball-Verbandsliga Südbaden in der Rastatter Carl-Diem-Halle gegenüber, wo der TVS damals seine Heimspiele austrug. Wer wissen möchte, weshalb Harald Ullrich (Nummer 2), Daniel Merkel (Nummer 5) und ihre Mannschaftskameraden die Rückennummern auf der Brust trugen (Foto: BNN) und weshalb nach der Partie im TVS-Lager gejubelt wurde, muss auf "weiterlesen" klicken...
Die Carl-Diem-Halle war im November 1976 wie so oft bei den Spielen des TVS gut gefüllt. Verbandsliga-Tabellenführer Sandweier und der Drittplatzierte Kenzingen wiesen jeweils 9:3 Punkten auf, was die Partie zu einem echten Spitzenspiel machte.
Fast hätten die zahlreichen Zuschauer aber nichts für ihr Eintrittsgeld zu sehen bekommen. Beim Aufwärmen wurde festgestellt, dass die Trikots der beiden Mannschaften nur schwer zu unterscheiden waren. Das "Weiß" auf der Brust machte es schwer, den Freund vom Feind zu trennen, da halfen auch die Streifen nicht. Die Kenzinger Trikots waren zwar in blau(?) gehalten, die Sandweierer Shirts in grün - aber halt nur auf der Rückseite. Endlose Diskussionen waren die Folge. Keine der beiden Mannschaften verfügte offensichtlich über einen zweiten Trikotsatz. Die Schiedsrichter drohten schon damit, das Spiel abzusagen, als aus dem TVS-Lager die rettende Idee kam: "Wir ziehen unsere Trikots verkehrt herum an!" Das sah zwar komisch aus und war gewöhnungsbedürftig, erzielte aber die gewünschte Wirkung: Die Mannschaften konnten nun voneinander unterschieden werden.
Die einheimischen Spieler hatten ob dieses Trikot-Vorgeplänkels eine ganz schöne Wut im Bauch, was der Gast aus Kenzingen auch zu spüren bekam, wie der folgende Spielbericht verdeutlicht:
Die Tabelle sah danach so aus:
Ein weiterer Zufall: In der Saison 1976/77 spielten der TB Kenzingen, der TV Willstätt und der TV Sandweier wie auch 35 Jahre später in der selben Klasse - früher in der Verbandsliga (die nach der Saison 1998/99 abgeschafft wurde), heute in der Baden-Württemberg-Oberliga.
Der Vollständigkeit halber an dieser Stelle auch der Bericht vom Rückspiel in Kenzingen, als dem TVS der vorentscheidende Schritt zum Aufstieg in die Oberliga Südbaden glückte:
(Anmerkung: Kunz = Kinz, Hockstahler = Hochstuhl)
Am Saisonende stiegen die FT 1844 Freiburg, Mimmenhausen (nach einer Aufholjagd) und der TV Sandweier in die Oberliga Südbaden (heute Südbadenliga) auf. Der TV Willstätt wurde Vierter, der TB Kenzingen Siebter.
(aufgeschrieben von Daniel Merkel)