TVS-Keeper Andreas Uttke hielt gegen seinen ehemaligen Verein, was zu halten war - es reichte jedoch nicht zum Erfolgserlebnis. Foto: Raymund Kunz
Eine mit viel Leidenschaft geführtes Spiel blieb für den TVS 1907 Baden-Baden ohne Lohn. Der Drittliga-Aufsteiger musste sich vor 400 Zuschauern in der Sandweierer Rheintalhalle dem Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten II denkbar knapp mit 29:30 (15:16) geschlagen geben. Während der Gast mit nunmehr 10:0 Punkten Platz eins verteidigte, sitzt der TVS mit 0:10 Zählern im Tabellenkeller fest.
Der Spielverlauf ließ indes in keiner Phase den gravierenden Unterschied im Klassement erkennen. Die Einheimischen, die im achtfachen Torschützen Tim Krauth ihren treffsichersten Akteur hatten, agierten auf Augenhöhe mit dem spielstarken Gast aus dem Schwäbischen und hätten zumindest einen Punktgewinn verdient gehabt.
So sah es nicht nur TVS-Trainer Sandro Catak, der nach der Partie bilanzierte: „Meine Mannschaft hat einen großen Kampf abgeliefert, wenig Fehler gemacht und dem Favoriten Paroli geboten. Es ist bitter, dass dieses außergewöhnliche Engagement nichts Zählbares für und brachte.“
Neben der zweifellos vorhandenen spielerischen Klasse des Gegners waren es Kleinigkeiten, die letztlich den Ausschlag für die Niederlage des TVS gaben. Die ein oder andere vergebene Chance, der ein oder andere Pfiff der württembergischen Schiedsrichter, der auch anders hätte ausfallen können. Am Ende standen die Sandweierer in einer ausgeglichenen Partie jedenfalls erneut mit leeren Händen da.
Dass die Partie kein Selbstläufer für den aktuellen Ligaprimus werden würde, hatte Gästecoach Micha Thiemann geahnt. „Das war das erwartet schwere Spiel für uns“, sagte er. „Uns war klar - Tabellenstand hin oder her - was in der hitzigen Atmosphäre der Rheintalhalle auf uns zukommt. Das Heimteam hat uns alles abverlangt. Ich bin aber stolz darauf, wie meine junge Mannschaft mit der kniffligen Situation umgegangen ist und den Sieg nach Hause gebracht hat.“
Kollege Catak war naturgemäß weniger zufrieden, was sich allerdings nicht auf die Leistung seiner Schützlinge bezog, sondern ausschließlich auf das Ergebnis. Immerhin: Der Auftritt gegen Balingen-Weilstetten macht Hoffnung für die Zukunft. Der TVS zeigte auch im fünften Spiel der laufenden Saison Drittliganiveau, wobei eine weitere Steigerung gegenüber den vergangenen Begegnungen festzustellen war. „Wir müssen in Ruhe weiterarbeiten, dann werden sich auch Erfolge einstellen“, so Catak, der jedoch auch weiß, dass die anstehenden Aufgaben nicht leichter werden. Am Samstag wartet beim unter Profibedingungen arbeitenden Ex-Zweitligisten Wölfe Würzburg das nächste Schwergewicht auf den TVS Baden-Baden.
Für den TVS spielten: Andreas Uttke, Dominik Merz, Dominik Horn (Tor); Tim Krauth 8, Jeremias Seebacher 5, Maximilian Strüwing 5/3, Max Mitzel 3, Julian Schlager 2, Elias Meier 2, Mirco Schlageter 2, Maximilian Vollmer 1, Elias Dörflinger 1, Matthias Seiter, Andre Ockert.